Sie war schon auf fester Unterlage schnell. Bis vor kurzem flitzte Elena Lengwiler (28) als Hockeyspielerin bei den ZSC und GCK Lions übers Eis. Jetzt ist sie Olympia-Teilnehmerin im Kitesurfen und noch viel schneller. Auf dem Wasser erreicht sie Geschwindigkeiten bis zu 65 km/h (mehr zur Sportart siehe Box).
Lengwiler hat sich so schnell etabliert, dass sie eine Medaille im Visier hat! Die Süsswasser-Pilotin vom Walensee im Kanton St. Gallen heizt den Konkurrentinnen von den Weltmeeren ein. Mittlerweile trainiert Lengwiler, die im Zürcher Oberland aufgewachsen ist, selber praktisch nur noch auf dem Meer. Doch die Basics erlernte sie in der Ostschweiz zwischen Churfirsten und Flumserberg.
Gezogen werden die Surferinnen von einem Lenkdrachen, auf einem Brett stehend gleiten sie über die Wellen – oder besser gesagt fliegen. Das am Brett angebrachte Foil, ein Tragflügel, hebt die Athletinnen bei hohen Geschwindigkeiten in die Luft. Das System erlaubt es den Schnellsten, mit bis zu 65 km/h übers Meer zu fliegen. Foils kommen zum Beispiel auch bei den High-Tech-Booten am America's Cup zum Einsatz, der Formel 1 des Segelsports.
Für Lengwiler und Co. geht es auf dem Brett darum, mit dem Körper eine Gegenkraft zur Zugrichtung des Lenkdrachens zu entwicklen, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Deshalb ist die Beinkraft entscheidend. Die Rennen sind spektakulär und taktisch. Es geht darum, den Konkurrentinnen in den Wind zu fahren, durch das Lesen von Windveränderungen und der Routenwahl Vorteile zu schaffen. Dabei herrscht bei den hohen Geschwindigkeiten auch Verknotungsgefahr mit den Lenkdrachen der Gegnerinnen.
Die Wettkämpfe steigen an der französischen Südküste in Marseille. Über vier Tage finden die insgesamt 16 Vorläufe statt, wo es darum geht, möglichst tiefe Rangierungen zu erreichen, die dann addiert werden. Dabei gibt es Streichresultate. Am fünften Tag, dem 8. August, gehen Halbfinals und Final über die Bühne.
Gezogen werden die Surferinnen von einem Lenkdrachen, auf einem Brett stehend gleiten sie über die Wellen – oder besser gesagt fliegen. Das am Brett angebrachte Foil, ein Tragflügel, hebt die Athletinnen bei hohen Geschwindigkeiten in die Luft. Das System erlaubt es den Schnellsten, mit bis zu 65 km/h übers Meer zu fliegen. Foils kommen zum Beispiel auch bei den High-Tech-Booten am America's Cup zum Einsatz, der Formel 1 des Segelsports.
Für Lengwiler und Co. geht es auf dem Brett darum, mit dem Körper eine Gegenkraft zur Zugrichtung des Lenkdrachens zu entwicklen, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Deshalb ist die Beinkraft entscheidend. Die Rennen sind spektakulär und taktisch. Es geht darum, den Konkurrentinnen in den Wind zu fahren, durch das Lesen von Windveränderungen und der Routenwahl Vorteile zu schaffen. Dabei herrscht bei den hohen Geschwindigkeiten auch Verknotungsgefahr mit den Lenkdrachen der Gegnerinnen.
Die Wettkämpfe steigen an der französischen Südküste in Marseille. Über vier Tage finden die insgesamt 16 Vorläufe statt, wo es darum geht, möglichst tiefe Rangierungen zu erreichen, die dann addiert werden. Dabei gibt es Streichresultate. Am fünften Tag, dem 8. August, gehen Halbfinals und Final über die Bühne.
An diesem Ort erklärt sie Blick im Vorfeld von Olympia, wie es möglich war, in so kurzer Zeit von der Hockeyspielerin zur Schweizer Medaillenhoffnung im Kitesurfen zu werden. Die Anfänge liefen parallel zum Eistraining. Zunehmend begann sie, auf dem Walensee zu trainieren, mit der Zeit fast täglich. Dann war es Zeit für den nächsten Schritt.
10 von 14 Rennen in Quali gewonnen
In einem Camp in Südfrankreich machte sie mit ihrem aktuellen Trainer Matthieu Girolet Bekanntschaft. Später suchte der Schweizer Segelverband einen Kite-Trainer, die Wahl fiel auf ihn. Nun begleitet der Franzose Lengwiler an Olympia nach Marseille, wo die Segelwettkämpfe stattfinden.
An der französischen Mittelmeerküste fühlt sich die aufstrebende Kitesurferin wohl. Beim Quali-Wettkampf im Frühling gewann sie 10 von 14 Rennen, holte so ihr Olympia-Ticket. Einen Monat später an der WM, ebenfalls in Hyères in der Nähe von Marseille, wurde sie Sechste. Sie sah den Wettkampf als Vorbereitung. Jetzt liegt sogar eine Medaille in Reichweite.
Die Quereinsteigerin profitiert davon, dass die Formula-Kitefoil-Klasse eine sehr junge Disziplin ist. «Vor elf, zwölf Jahren fanden die ersten Rennen statt», erklärt sie. «Einige, die jetzt dabei sind, sind seit dem Anfang dabei.» So hat man als Neuling eine Chance.
«Ich vermisse das Eishockey»
Zusätzlich bringt Lengwiler vom Hockey viel mit. «Es geht vor allem darum, den Körper zu kennen, zu wissen, was ihm in welcher Situation guttut.» Und die Fitness und speziell die Beinkraft seien wichtig. Mit dem Druck der Beine auf das Brett erzeugt man die Gegenkraft zum Lenkdrachen, die einen schneller vorwärtstreibt.
Sie weiss auch, wie sich sportliche Triumphe anfühlen. Vor zehn Jahren stieg sie mit der Schweizer U18-Nati von der B-Division in die höchste Stufe auf. Elena Lengwiler (damals noch Bosshard) war Teamkollegin von Alina Müller (26), die jetzt bei Boston in der nordamerikanischen Frauen-Profiliga unter Vertrag steht.
«Ich vermisse das Eishockey schon», seufzt Lengwiler, als sie am Hafen in Walenstadt SG im Café sitzt. Selbstverständlich weiss sie aber, dass es Sinn macht, jetzt voll auf die Karte Kitesurfen zu setzen, wo sie sich weiter Richtung Profi-Athletin entwickeln will. Da hilft, dass sie der Gstaad Yacht Club ins Rennteam aufgenommen hat. Nächster Karriereschub? Das wäre bestimmt eine Olympiamedaille.
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