Als dieses Gespräch stattfand, sass Hanspeter Betschart (39) noch in seinem Büro in der Berit Klinik im appenzellischen Speicher, mit gigantischer Aussicht. Inzwischen ist er in Paris und hat dort ein Medical Center eingerichtet, das Besprechungszimmer, Arztzimmer, Physiobehandlungsräume und Eisbäder bietet.
Betschart war schon dreimal bei Olympia dabei, in Paris nun erstmals als Chef der medizinischen Abteilung. «Unser Team umfasst 27 Leute, darunter vier Ärztinnen und Ärzte, Physiotherapeuten, Osteopathen, Masseure, eine Notfallpsychologin und ein Notfallpsychologe.»
Der 39-Jährige war von 2014 bis 2022 als Chief Medical Officer für die Schweizer Jugenddelegationen bei den Olympischen Jugendspielen und den European Youth Olympic Festivals tätig. Im Elitebereich war der St. Galler zudem im Medical Staff von Swiss Olympic für Pyeongchang 2018, Tokio 2020 und Peking 2022. Neben seiner Tätigkeit für Swiss Olympic ist Hanspeter Betschart Chefarzt der Berit Sportclinic in Speicher AR und arbeitet zudem mit verschiedenen nationalen Sportverbänden zusammen.
Der 39-Jährige war von 2014 bis 2022 als Chief Medical Officer für die Schweizer Jugenddelegationen bei den Olympischen Jugendspielen und den European Youth Olympic Festivals tätig. Im Elitebereich war der St. Galler zudem im Medical Staff von Swiss Olympic für Pyeongchang 2018, Tokio 2020 und Peking 2022. Neben seiner Tätigkeit für Swiss Olympic ist Hanspeter Betschart Chefarzt der Berit Sportclinic in Speicher AR und arbeitet zudem mit verschiedenen nationalen Sportverbänden zusammen.
Notfallpsychologen sind zur Stelle, um Athletinnen, Athleten oder auch Mitgliedern aus dem Staff wenn nötig zur Seite zu stehen. «Niemand hofft, dass etwas Schlimmes passiert», sagt Betschart. «Trotzdem möchten wir bereit sein, falls doch.» Das Führungsteam um den Chef de Mission, Ralph Stöckli, dem Betschart ebenfalls angehört, wurde von der Bundespolizei Fedpol für einen allfälligen grossen Notfall geschult.
Mehr zu Olympia
Das medizinische Team der Schweizer Delegation arbeitet vor allem im olympischen Dorf, aber auch vor Ort an den Wettkampfstätten, zudem gibt es Aussenstationen ausserhalb von Paris. Die Ärzte verteilen sich nach der Frage, bei welchen Sportarten das Risiko, sich schwer zu verletzen, am grössten ist.
Corona ist noch nicht vom Tisch
In Paris gibt es ein Pilotprojekt, das viel verspricht. Eine zentrale medizinische Datenbank, wo die Sportlerinnen und Sportler unter Einhaltung von Datenschutzrichtlinien erfasst werden; ihre Krankheitsgeschichte, ihre Werte. Betschart sagt: «Weil die Athletinnen und Athleten im Trainingsalltag an ganz verschiedenen Orten medizinisch betreut werden, erlaubt uns diese Datenbank eine schnelle Übersicht, damit wir optimal arbeiten können. Jede Sportlerin, jeder Sportler, der für die Schweiz hierher nach Paris reist, hat im Vorfeld einen medizinischen Fragebogen ausgefüllt. Die Datenbank haben wir mit diesen Informationen gefüttert und sie stehen den berechtigten Personen zur Einsicht zur Verfügung.»
Dabei geht es nicht nur um Verletzungen, auch um Krankheiten. Wo liegen da die Gefahren? «Corona gibt es immer noch und es ist durchaus möglich, dass wir mit weiteren Herausforderungen für unser Immunsystem konfrontiert werden», sagt Betschart. «Bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang hatten wir das Norovirus. Es können aber auch andere Viren sein, damit müssen wir auch in Paris rechnen.» Die Athleten wurden im Vorfeld sensibilisiert. Es wurden ihnen auch FFP2-Masken und gesundheitliche Ratschläge mit ins Gepäck gegeben. Vorsicht ist auf jeden Fall geboten.