Feuer frei zum Olympiasieg!
Vor dem Coup büffelte Gold-Heldin Leone spanisch

Die Schweiz hat ihre erste Paris-Olympiasiegerin! Chiara Leone startete nach dem Abbruch ihres Studiums an die Weltspitze durch. Nun gehts ab in die Ferien nach Südamerika.
Publiziert: 02.08.2024 um 21:09 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2024 um 23:15 Uhr
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Da steht der Coup fest: Chiara Leone krönt sich zur ersten Schweizer Olympiasiegerin in diesem Jahr.
Foto: imago/Xinhua
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

«Soy campeon olimpico!», das bedeutet auf Spanisch nichts anderes als: «Ich bin Olympiasiegerin». Womöglich ein Satz, den Chiara Leone (26) bald einmal ab und an verwenden wird. Der Grund: Die Aargauerin plant nach ihrem grossartigen Gold-Triumph im olympischen Schiessstand, sich in Südamerika von den anstrengenden Monaten mit der Paris-Vorbereitung, dem Zittern um die Selektion und der Krönung im 50-Meter-Dreistellungskampf zu erholen.

Leone sagt in einem Videoformat von Swiss Shooting: «Ich plane, nach den Spielen in Südamerika Ferien zu machen. Dort ist man bekanntlich im Vorteil, etwas Spanisch zu können, da man mit Englisch nicht weit kommt.» Sie haben am Olympia-Wettkampfort Chateauroux täglich Spanisch geübt. Im September soll es Richtung Übersee losgehen.

Studium-Abbruch für den Spitzensport

Diese Ferien waren schon länger geplant. Doch dass Leone bald als Olympiasiegerin in die Auszeit fliegt, ist ein Coup. Drei Jahre nach Nina Christen (30) in Tokio ist wieder eine Schweizerin im Dreistellungskampf ganz vorne. Leone kanns direkt nach dem Gold-Hammer noch gar nicht fassen. «Es klingt unglaublich, Nachfolgerin von Nina zu sein. Hätte mir das jemand vor drei Jahren gesagt, wäre meine Antwort gewesen: ‹Schön wärs, aber dafür braucht es noch einiges.›»

Doch für ihren Olympia-Traum geht die Frau aus Frick AG, die wegen des Trainings im Bieler Leistungszentrum in Magglingen BE lebt, aufs Ganze. 2021 bricht sie ihr Lebensmitteltechnologie-Studium ab. Sie sagt vor der Abreise nach Paris: «Abzubrechen war keine einfache Entscheidung. Doch Sport und Studium zu verbinden, hat viel Energie verbraucht. Im ersten halben Jahr mit voller Konzentration auf den Sport wurde ich gleich ein Stück besser. Es war die richtige Entscheidung.»

Medaillen-Feier mit dem Team statt in Paris

Jetzt steht sie als Schiess-Profi ganz oben. Scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken, schiesst sich Leone zu Gold. Die Frau ohne Nerven – oder? «Am Schluss war ich schon etwas nervös», sagt sie, «wenn man genau hinschaut, sieht man, dass sich das Korn etwas mehr bewegte als zuvor.» Selbst in der Analyse bewegt sich die Aargauerin mit dem italienischstämmigen Papa noch immer im Millimeterbereich.

Aber Leone kann auch anders, als super-cool Schuss für Schuss abzugeben. Sie kündigt nach dem Wettkampf an: «Heute wird ordentlich gefeiert!» Um die Medaille mit dem Schweizer Team feiern zu können, entschied sich Leone gegen einen Trip nach Paris ins Maison Suisse, wo am Freitag auch die Bronze-Medaillen von Schwimmer Roman Mityukov und den Ruderern Andrin Gulich/Roman Röösli bejubelt wurden. Denn die Schiessanlage in Chateauroux liegt drei Stunden von Paris entfernt. Zudem muss die Delegation von Swiss Shooting auch noch packen. Schon am Samstag folgt die Rückfahrt in die Schweiz, wo in Biel ein grosser Empfang wartet.

Doch womöglich ist der grosse Auftritt im Maison Suisse nur aufgeschoben. Leone überlegt sich, nächste Woche noch als ganz besondere Touristin, eine mit Olympia-Gold im Sack, nach Paris zu reisen. Dann gehts schon bald nach Südamerika. «Soy campeon olimpico!»

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