Es gab vor Olympia zwei Selektionen, die übermässig Wellen schlugen. Neben dem Männer-Mountainbike war dies beim Schiessen der Fall. Das heiss diskutierte Thema vor den Spielen? Das 15-jährige Riesentalent Emely Jäggi holte einen Quotenplatz.
Genauso Chiara Leone. Die neue Olympiasiegerin. Titelverteidigerin Nina Christen, Leone und Jäggi – von diesen drei Weltklasse-Athletinnen durften aber nur zwei Athletinnen starten. Weil Christen im Olympia-Ranking vorne lag, war es dann eine extrem enge Entscheidung zwischen der Aargauer Europameisterin und der jungen Senkrechtstarterin aus dem Solothurnischen.
Leone liefert Beweis für ihre Nervenstärke
Cheftrainer Daniel Burger und seine Crew entschieden sich für die Gegenwart und nicht für die Zukunft. Shitstorm inklusive. Doch jetzt kritisiert niemand mehr: Es war eine wahrhaft goldrichtige Entscheidung.
Denn wer trotz enttäuschenden Spielen von Christen am Ende doch wieder die Schweizer Hymne nach dem Dreistellungswettkampf hört, hat alles richtig gemacht. Eines der Selektionsargumente: Leone könne unter hohem Druck abliefern. Einen besseren Beweis als den Volltreffer beim letzten Schuss im grössten Wettkampf der Karriere konnte die Aargauerin nicht liefern.
In einer Einzelsportart zweimal in Serie mit zwei verschiedenen Sportlerinnen Olympia-Gold abzuräumen, ist grosses Kino. Und mit Jäggi steht für Los Angeles 2028 schon die nächste Generation bereit. Goldige Aussichten.