Leone krönt sich mit diesem Wunderschuss zur Olympiasiegerin
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In der letzten Runde:Leone krönt sich mit diesem Wunderschuss zur Olympiasiegerin

14-stündige Autofahrt nach Missgeschick der Tochter
Eltern retteten Olympia-Traum von Gold-Schützin Leone

Schützin Chiara Leone hat turbulente Wochen hinter sich. Zuerst zerstört ein Missverständnis fast ihren Olympiatraum, dann steckt sie mitten in einer hitzigen Debatte und schliesslich krönt sie sich in Paris zur Olympiasiegerin.
Publiziert: 02.08.2024 um 11:11 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2024 um 18:00 Uhr
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Chiara Leone hat gut lachen. Die Aargauerin gewinnt in Paris Olympisches Gold im Dreistellungskampf.
Foto: Schweizer Schiesssportverband

Es ist vollbracht. Chiara Leone (26) holt der Schweiz den ersten Olympiasieg von Paris 2024. In der Königsdisziplin 50 m Dreistellungskampf schiesst sie Olympiarekord und holt Gold. Doch dazu wäre es beinahe nie gekommen.

Rückblick Ende Mai: Es ist die Horror-Vorstellung jeder Sportschützin: ohne Schiesstasche an einen Wettkampf reisen. Genau das ist Leone bei den Europameisterschaften im kroatischen Osijek passiert. «Es gab ein Missverständnis», sagt sie zu Blick. Und das ausgerechnet an einem ihrer bis dato wichtigsten Wettkämpfe.

Die Aargauerin brauchte eine Spitzenrangierung im Dreistellungswettkampf mit dem Gewehr über 50 Meter, um der Schweiz einen weiteren Olympia-Quotenplatz zu sichern. Das würde ihre Chancen auf eine Teilnahme in Paris erhöhen.

«Mir fehlten unter anderem die Schiesskleider und die Anbauteile für das Gewehr», sagt sie. So an einem Wettkampf teilnehmen? Unmöglich.

Eine lange Fahrt – die sich lohnt

Um ihren Traum von Olympia am Leben zu erhalten, musste eine Lösung her. Leone rief ihre Eltern in der mehr als 1100 Kilometer entfernten Schweiz an. «Ich fragte sie, ob sie Zeit hätten, mir meine Tasche zu bringen.» Eine Stunde später sassen ihre Eltern im Auto und fuhren knapp 14 (!) Stunden nach Kroatien.

«Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar. Und am Ende hat es sich zum Glück gelohnt», sagt sie mit einem Augenzwinkern. Die Eltern erlebten vor Ort, wie ihre Tochter den Europameistertitel feierte und der Schweiz einen Olympia-Quotenplatz sicherte.

Der erlösende Anruf

Auf die Freude folgte wochenlanges Warten. Reicht es oder reicht es nicht? «Ich schlief in dieser Zeit schlecht.» Ende Juni dann die Erlösung. Am Telefon erklärt ihr Daniel Burger, Chef Leistungssport, dass sie nach Paris fährt. «Ein genialer Moment.»

Leone wurde auf Kosten des 15-jährigen Supertalents Emely Jäggi selektioniert. Das sorgte für heftige Diskussionen und Kritik in der Schützenszene. «Natürlich bekam ich das mit», gibt Leone zu. Sie habe sich aber kaum Gedanken darüber gemacht. Und zeigt auch Verständnis für die Diskussionen. «In so einer Situation kann man es nicht allen recht machen.»

Am Ende zahlt sie das Vertrauen zurück. Und wie! Im 50 m Dreistellungskampf zeigt Leone einen hervorragenden Wettkampf, schiesst Olympiarekord und kürt sich zur Olympiasiegerin. Ihren Eltern sei Dank.

Schweizer Mixed-Team nicht zugelassen

Die Schweiz wird an den Olympischen Spielen in Paris im Schiessen trotz gesichertem Quotenplatz kein Mixed-Team mit dem Luftgewehr über 10 m stellen. Der Grund: Der internationale Schiesssport-Verband anerkennt nur Teams, bei denen sowohl die Frau als auch der Mann für das Einzel mit dem Luftgewehr selektioniert sind. Bei Christian Dürr, dem einzigen Schweizer Gewehrschützen in der Olympia-Equipe, ist dies einzig mit dem Kleinkaliber-Gewehr beim Dreistellungsmatch über 50 m der Fall.

Die Schweiz wird an den Olympischen Spielen in Paris im Schiessen trotz gesichertem Quotenplatz kein Mixed-Team mit dem Luftgewehr über 10 m stellen. Der Grund: Der internationale Schiesssport-Verband anerkennt nur Teams, bei denen sowohl die Frau als auch der Mann für das Einzel mit dem Luftgewehr selektioniert sind. Bei Christian Dürr, dem einzigen Schweizer Gewehrschützen in der Olympia-Equipe, ist dies einzig mit dem Kleinkaliber-Gewehr beim Dreistellungsmatch über 50 m der Fall.

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