Mögen Sie Biberli? Wendy Holdener tut es. Sie isst sie gerne vor, zwischen oder nach ihren Slalom-Läufen. In Yanqing hat sie knapp zwei Dutzend Stück der süssen Appenzeller Spezialität dabei. Sie dienen ihr aber nicht nur der Sättigung, sondern sind auch eine moralische Unterstützung. Der Hintergrund: Ihre Familie zu Hause in Unteriberg überraschte Holdener vor ihrem Abflug mit einer grossen Tüte voller Biberli. Auf jedem steht eine persönliche Botschaft. An diesem Dienstag ist es: «Vollgas – bis zum Schluss.» Dazu sind zwei Fäuste abgebildet, die für Kampf und Einsatz stehen. «Das sind meine Glücksbiberli», erklärt Holdener.
Und siehe da: Der Biberli-Trick funktioniert! Holdener gewinnt Olympia-Bronze. Nun hat sie die Gewissheit, dass sie auch ohne Familie und Freunde Grosstaten vollbringen kann. Dazu muss man wissen: Seit Karriere-Beginn folgen ihr vor allem Mutter Daniela, Vater Martin und Bruder Kevin zu jedem Grossereignis. Oft ist auch der Fanclub dabei. Diesmal durften sie aber nicht mitkommen, nur einheimisches Publikum – und das in portioniertem Mass – ist in China zugelassen. «Ich habe ihnen geschrieben: ‹Ihr würdet es hier lieben!› Aber so ist es halt», so Holdener.
«Sie sind sicher stolz auf mich»
Der Olympia-Showdown ist für die beste Schweizer Technikerin trotz Biberli-Hilfe eine grosse mentale Herausforderung. Nach Platz 5 im ersten Lauf weiss die 28-Jährige, dass sie für eine Medaille noch mächtig Gas geben muss. Das gelingt ihr nur bedingt. Holdener: «Ich habe das schnelle Skifahren, das ich wollte, nicht gefunden. Als im Ziel die Nummer 3 aufleuchtete, war dies eine Ernüchterung. Ich hätte nie daran geglaubt, dass ich noch eine Medaille gewinnen würde. Es war ein bitterer Moment. Doch dann klappte es doch noch, Wahnsinn.»
Der Coup gelingt, weil die danach startenden Slokar (Slo), Hector (Sd), Gisin und Dürr (De) allesamt zurückfallen. Letztlich gewinnt die Slowakin Petra Vlhova, die vom Tessiner Trainer Mauro Pini trainiert wird. Silber geht an Katharina Liensberger (Ö). Holdener ist happy: «Dass ich noch eine Medaille gemacht habe, ist wunderbar und gibt mir Mut.» Zwar kann sie in diesem Moment des Glücks ihre Familie nicht herzen, in Gedanken ist sie aber trotzdem bei ihnen. «Als feststand, dass ich Dritte bin, habe ich daran gedacht, wie sie daheim jubeln und feiern. Sie sind sicher stolz auf mich.»
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Einige Stunden später zeigt Holdener Blick ihr Glücksbiberli des Tages. «Ich wollte es essen, habe es aber noch nicht getan», sagt sie schmunzelnd. Ob sie sich nach diesem Erfolg noch getraut? Sicher ist: Sie hat noch genügend andere im Koffer dabei.
Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
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Viel Spass und Erfolg!
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