Olympia 2024 in Paris
Bürgermeisterin will keine russischen Sportler zulassen

Die Kontroverse um eine Teilnahme von Athleten aus Russland und Belarus an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris geht weiter. Die Bürgermeisterin der Gastgeberstadt spricht sich gegen einen Start von Sportlern beider Länder aus.
Publiziert: 07.02.2023 um 21:08 Uhr
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Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo spricht sich gegen eine Teilnahme von russischen und belarussischen Athleten an den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris aus.
Foto: keystone-sda.ch

Sollen Athleten aus Russland und Belarus angesichts des Angriffskrieges gegen die Ukraine an Sportevents teilnehmen dürfen? Diese Frage beschäftigt die Organisatoren der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris. Anne Hidalgo (63), die Bürgermeisterin der Gastgeberstadt, spricht sich in einem Interview mit dem Radiosender «France Info» gegen einen Start von Sportlern beider Länder aus – auch unter neutraler Flagge.

Solange es Krieg in der Ukraine gibt, sei es aus ihrer Sicht «nicht denkbar, dass wir ein Land, das ein anderes Land angreift, aufmarschieren lassen als wäre nichts geschehen und dass eine Delegation nach Paris kommt, während die Bomben weiter auf die Ukraine regnen», erklärte die 63-Jährige.

Zuvor unterstützte sie noch eine Teilnahme unter neutralem Banner, um «den Athleten nicht ihren Wettkampf zu nehmen». Diesen Kompromiss empfinde sie jetzt unter den aktuell herrschenden Umständen jedoch als «unangebracht».

IOC will Zulassung «unter strengen Bedingungen»

Damit positioniert sich Hidalgo nun gegen das Internationale Olympische Komitee (IOC), das Ende Januar ein Konzept zur Wiedereingliederung russischer Sportler skizzierte. «Kein Athlet sollte nur aufgrund seines Passes an der Teilnahme an Wettkämpfen gehindert werden», erklärte IOC-Präsident Thomas Bach damals nach einer Sitzung der Exekutive, an der sich die überwiegende Mehrheit für eine Zulassung der Sportler aus Russland und Belarus an den Olympischen Spielen unter «strengen Bedingungen» ausgesprochen hatte.

Hierunter fiel die Voraussetzung, dass russische und belarussische Sportler als neutrale Athleten starten und sich klar zur olympischen Charta bekennen. Demnach dürften «nur diejenigen teilnehmen, die nicht gegen die Friedensmission des IOC verstossen haben, indem sie den Krieg in der Ukraine aktiv unterstützt haben».

Die Pläne des IOC sind jedoch äusserst umstritten. So unterstützen beispielsweise die Vereinten Nationen (UN) sowie die USA die Zulassung neutraler Athleten. Derweil lehnen Deutschland und Dänemark den IOC-Vorstoss ab, die baltischen Staaten und Polen sowie die Ukraine drohen gar mit einem Boykott der Olympischen Spiele 2024. Die Kontroverse geht somit in die nächste Runde. (mbi)

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