Darum gehts
- IOC empfiehlt Boxen für Olympische Spiele 2028 in Los Angeles
- World Boxing als neuer Verbandspartner vorläufig anerkannt
- Mehr als 80 nationale Verbände aus fünf Kontinenten in World Boxing vereint
Das Exekutivkomitee des IOC ebnet der Sportart Boxen den Weg als Programmpunkt der Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Die Empfehlung an die Session steht.
Die Spitze des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) empfiehlt der Generalversammlung, einem olympischen Boxturnier für die nächsten Sommerspiele zuzustimmen. Hintergrund des Beschlusses der IOC-Exekutive sei die vorläufige Anerkennung von World Boxing als Verbandspartner innerhalb der olympischen Bewegung, sagt IOC-Präsident Thomas Bach nach den Beratungen im griechischen Pylos.
«Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Session dem Vorschlag zustimmt», fügt Bach hinzu. Damit hätten die Boxer in aller Welt Sicherheit, eine Chance auf die Teilnahme an Olympischen Spielen zu haben, sofern ihr nationaler Verband Mitglied der neuen Dachorganisation World Boxing ist.
«Ein Privileg und kein Recht»
Die Verantwortlichen von World Boxing reagieren erleichtert. «Dies ist ein sehr bedeutender und wichtiger Entscheid für das olympische Boxen», sagt Präsident Boris van der Vorst. «World Boxing ist sich bewusst, dass die Teilnahme an den Olympischen Spielen ein Privileg und kein Recht ist.» World Boxing werde ein «vertrauenswürdiger und zuverlässiger Partner sein», der «die Werte der olympischen Charta einhält und aufrechterhält».
Vorausgegangen war ein heftiges Zerwürfnis zwischen dem IOC und der inzwischen ausgeschlossenen International Boxing Association (IBA). Die IBA wird für Korruption, Führungsprobleme und Wettbewerbsverzerrung kritisiert. Für die Organisation der Boxturniere an den Spielen 2021 in Tokio und drei Jahre später in Paris hatte das IOC die Verantwortung getragen. Für die Spiele in Los Angeles hatte das IOC Boxen zunächst nicht mehr ins Wettkampf-Programm aufgenommen.
Der neue Weltverband World Boxing vereint seit seiner Gründung im November 2023 in Frankfurt mehr als 80 nationale Verbände aus fünf Kontinenten – darunter auch die Schweiz – und erfüllt damit ein wichtiges IOC-Kriterium für die Anerkennung. Auch hinsichtlich Anti-Doping-Kampf, Transparenz, Good Governance und Compliance hält sich der Verband dem Vernehmen nach in enger Abstimmung an die Vorgaben des IOC.