Am 18. April steht im Berner Stadttheater die vierte Auflage von «Boxen statt Theater» an. Gegner von Lokalmatador Angelo Peña (30) wird ein zäher Kämpfer mit grosser Erfahrung sein.
Wenn Karim Guerfi am Karfreitag gegen Peña in den Ring steigt, wird er 38 Jahre alt sein. Die Sturm-und-Drang-Zeiten des Franzosen sind demnach wohl vorbei. Aber seine Visitenkarte lässt sich sehen. Vor allem die fünf Europameister-Titel (EBU Champion) lesen sich sehr gut. In 41 Profikämpfen siegte Guerfi 33-mal, davon 10-mal durch K.o.
Kampf war schon 2023 geplant
Diesen Kampf hätte der Schweizer Promoter Leander Strupler gerne schon 2023 fix gemacht. Es klappte nicht, weil Guerfi damals kurzerhand ein anderes Angebot annahm. Dabei waren die Techtelmechtel, die das Duell anheizen sollten, bereits im Gang gewesen. Guerfi hatte Peña via den Sozialen Medien mehrmals provoziert. Unter einem Foto eines Petit-Suisse-Früchtequarks war da beispielsweise zu lesen: «J'aime bien les petits Suisses.»
Peña reagierte zwar nicht auf die Kommentare, registrierte sie aber. Denn erstens ist er kein «Kleiner», sondern auf bestem Weg, ein Grosser zu werden. Und zweitens wehrt er sich dagegen, nur als Schweizer angesehen zu werden. Obwohl er dem Land viel Dank ausspricht, in Ostermundigen BE aufgewachsen ist, inzwischen in Olten SO wohnt und perfekt schweizerdeutsch palavert, möchte er die Flagge der Dominikanischen Republik hochhalten. Die Karibik-Insel ist seine Heimat und darauf ist er stolz.
Klare Ansage von Peña
«Allah is the greatest», steht in Guerfis Instagram-Bio zuoberst, was auch auf seine algerischen Wurzeln hinweist. Die Früchtequarks sind auf seinem Profil zwar nicht mehr zu finden, aber Peña hat sie nicht vergessen: «Er hat mich via Instagram immer wieder beleidigt. Ich habe nie geantwortet, aber dieser Kampf hat für mich darum eine persönliche Note.»
Eine bemerkenswerte Aussage des 30-jährigen Titelträgers, denn er schert sich vor einem Auftritt normalerweise nicht gross um seine Gegner, schaut lieber auf sich und vertraut den eigenen Stärken. Umso mehr kann man sich vorstellen, was er sich für den Guerfi-Fight im April nun alles vornehmen wird.
Peña bereitet sich wie üblich in Las Vegas auf den Kampf vor. Ziel ist es, seine Weste weiss zu behalten. Elf Kämpfe, elf Siege stehen auf seinem Zettel. Der zwölfte, zugleich die zweite Verteidigung des WBO-Intercontinental-Titels, den er im Herbst erobert hatte, soll ein besonders süsser Triumph werden. Peña will Rache. Das offizielle Motto des Kampfes nimmt die Vorgeschichte auf: «Two Rivals, One Champion, No More Words.» Oder salopper formuliert: «Schluss mit dem Quark!»