Der 30-Jährige zeigte im Kursaal gegen seinen Herausforderer Gisu Lee (29) aus Südkorea eine abgeklärte, reife, begeisternde Leistung.
Mit einem klaren Punktsieg verteidigte Angelo Peña seinen WBO-Intercontinental-Titel im Superfedergewicht und blieb auch in seinem elften Profikampf ungeschlagen. Peñas Jubel hielt sich jedoch in Grenzen. Er schaut lieber nach vorn, hat den Kampf gegen Lee nach dem Urteil schnell abgehakt. «Es steht doch erst 11:0, das ist doch erst der Anfang, Leute», rief er ins applaudierende Publikum.
Zur Leistung seines tapferen, aber überforderten Gegners sagte der Dominikaner, der in Bern aufgewachsen ist und heute in Olten SO lebt: «Er war gut, aber ich bin längst auf einem anderen Level.»
Nächster Kampf im April
Was kommt jetzt? Der ersten Titelverteidigung von Peña werden weitere folgen müssen. In der WBO-Rangliste wird er von Rang 51 einen grossen Sprung nach vorn machen, aber für einen WBO-Titelkampf, das Tor zu den Geldtöpfen und Peñas grosses Ziel, ist es noch zu früh. «Vielleicht braucht es jetzt einen grossen Namen als Gegner», sagt denn auch Boxpromoter Leander Strupler, der Peña mit Swiss Pro Boxing betreut und weiss, dass es nicht einfach ist, eine Titelverteidigung zu organisieren. Am 18. April soll Peña in Bern im Rahmen von «Boxen statt Theater» wieder in den Ring steigen.
Der Abend im Kursaal bot auch vor Peñas Kampf schon beste Unterhaltung. Vor allem haben sich da zwei junge Schweizer Boxer hervorgetan, denen eine grosse Zukunft vorausgesagt werden kann. Jérôme Haller, 20-jähriges Box-Juwel aus Arbon TG, besiegte seinen ungarischen Gegner durch K. o. in der zweiten Runde. Ebenfalls mit einem frühen K.o. beendete der Lausanner Félix Meier seinen erst zweiten Profikampf.
Zwei Schweizer Box-Versprechen
Bevor Peña in den Ring stieg, trafen sich die beiden jungen Superweltergewichtler zum Interview und bestätigten, dass sie zum direkten Kampf bereit seien. Ein Schweizer Duell zwischen dem tätowierten «Bad-Boy» Haller und Meier, dem Traum aller Schwiegermütter, das verspricht eine tolle Affiche. Im April soll es so weit sein. «Das ist der Kampf, auf den alle warten», heizt Haller das Duell schon mal an.
Den Ticker zum Nachlesen
Danke und bis zum nächsten Mal
Das war ein toller Box-Abend, ich hoffe, ihr habt ihn ebenso genossen wie ich. Danke den Boxerinnen und Boxern, danke euch, liebe Leserinnen und Leser, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer. Bis zum nächsten Mal und einen guten Rutsch ins 2025.
Fazit eines tollen Abends
Angelo Peña hat die immer höher werden Erwartungen des Berner Publikums mehr als erfüllt. Der 30-Jährige zeigte gegen seinen Herausforderer Gisu Lee (29) aus Südkorea eine abgeklärte, reife, begeisternde Leistung. Mit einem klaren Punktsieg verteidigte er seinen WBO-Intercontinental-Titel im Superfedergewicht und blieb auch in seinem elften Profikampf ungeschlagen. Peña sieht sich aber bereits viel weiter. «Es steht doch erst 11:0, das ist doch erst der Anfang, Leute», rief er nach dem Urteil ins Publikum, das im Kursaal sehr gut unterhalten wurde.
Was kommt jetzt? Der ersten Titelverteidigung von Peña werden weitere folgen müssen. In der WBO-Rangliste wird er von Rang 51 einen grossen Sprung nach vorne machen, aber für einen Titelkampf ist es wohl noch zu früh. «Vielleicht braucht es jetzt mal einen grossen Namen als Gegner», sagt denn auch Leander Strupler, der Peña mit Swiss Pro Boxing betreut und weiss, dass so eine Titelverteidigung zu organisieren, nicht einfach ist. Am 18. April soll Peña in Bern im Rahmen von «Boxen statt Theater» wieder den Ring steigen. Wir können gespannt sein, was dem Schweizer Publikum dann geboten werden wird.
Die weiteren Kämpfe: Geboten wurde an diesem Boxing Day in Bern den Zuschauern auch neben Peña einiges. Gabriela Timar zeigte eine ihrer besten Leistungen und durfte sich nach dem Kampf ihren bereits dritten Gürtel umhängen. Benoit Huber, der so ganz nebenbei als Privat-Boxtrainer von Sions Fussball-Präsident Christian Constantin waltet, kehrte mit einem vorzeitigen Sieg in die Schweiz zurück. Er ist 37 und kämpfte die letzten Jahre vorallem im Ausland.
Wie sieht die Zukunft aus? Dieses Meeting hat gezeigt, dass wir uns keine Sorgen um die Zukunft machen müssen, da reifen zwei grosse Talente heran, die in Bern beide nach jeweils zwei Runden mit klaren K.o.-Siegen geglänzt haben: Félix Meier, 20-jähriges Boxjuwel und Jérôme Haller, ebenfalls 20-jährig. Beide Boxer sind grosse Versprechen und haben noch im Ring ihr Duell angepriesen, das wohl im April in Bern über die Bühne gehen wird. «Das ist der Kampf, auf den alle warten», sagte Haller. Wir sind gespannt.
«Wollte keinen K.o.-Sieg»
Überraschendes Geständnis von Angelo Peña nach dem Urteil: «Ich bin nicht hier in den Ring gekstiegen, um K.o zu gewinnen. Ich wollte es bis zum Ende geniessen, wollte einfach Spass haben.» Über den Gegner sagt er: «Er war gut, aber ich bin längst auf einem anderen Level.»
Hier kommt das Urteil
Die drei Punktrichter sind sich einig, was nach dem gezeigten nicht überrascht. Sie werten den Kampf mit 98:92, 97:93, 100:90 für Peña, der damit den Intercontinental-Titel der WBO behält.
Klarer Punktsieg für Peña
Das war ein toller Auftritt von Angelo Peña. Die Null steht. Der 30-Jährige gewinnt auch seinen elften Profikampf und präsentiert sich in bester Verfassung, reif für höhere Aufgaben. Respekt an Lee, der trotz den vielen Treffern nicht aufsteckte und stehenblieb. Schwierig dem Südkoreaner überhaupt eine der zehn Runden gutzuschreiben. Mal schauen.
Letzte Runde
Jetzt ist auch das Publikum im Kursaal da. «Angelo, Angelo»-Rufe begleiten Peña durch die letzte Phase. Am Ende der Runde trifft der Südkoreaner wieder einmal – ohne Wirkung. Auf zur letzten Runde!
Linker Haken im Ziel
Peña gegen Lee, das ist die Weltnummer 51 gegen die Weltnummer 90. So die Klassierungen der WBO vor diesem Kampf. Der Unterschied in der Rangliste wird auch im Ring sichtbar. Peña bleibt konzentriert, verzcihtet auf Showeinlagen. Dass ist auch gut so, denn Lee kommt in dieser Runde mit seiner Linken durch, doch Peña steckt sie locker weg. Es war nicht mehr als ein Trosttrefferchen für Lee. Noch zwei Runden.
Peña führt Gegner vor
Bestimmt ist Lee längst schwindlig. Ein Schlaggewitter begleitet den Südkoreaner in dieser siebten Runde. Peña hat seinen Spass, schenkt seinem Gegner öfter das Lächeln des Überlegenen. Weiter so, tolles Boxen. Noch drei Runden.
Ende sechste Runde
Peña hat alles unter Kontrolle. Die Frage ist, will er den K.o. oder begnügt er sich mit der klaren Führung? Lee ist frustriert. Peña scheint keine konditionelle Probleme zu haben. Noch vier Runden.
Ratloser Lee
Auch die fünfte Runde geht an Peña. Er hat Lee jetzt dort, wo er will, umtänzelt ihn, spielt mit ihm, ohne Risiko zu gehen. Ein ästhetischer Genuss, dem Dominikaner zuzuschauen.