Die Chancen auf eine olympische Zukunft des Boxsports sind gestiegen. Der IOC-Exekutivrat erkennt World Boxing als Verbandspartner innerhalb der olympischen Bewegung zumindest vorläufig an. Das teilt das IOC im Anschluss an eine Sitzung am Mittwoch mit.
Bis World Boxing als olympischer Spitzensportverband vollständig anerkannt ist, kann es noch ein paar Monate oder gar ein Jahr dauern. Nur bei einer endgültigen Aufnahme seitens des IOC findet auch 2028 in Los Angeles ein olympisches Boxturnier statt. «Wir wollen Boxen im Programm der Olympischen Spiele. Das ist das Ziel, aber nur mit einem verlässlichen Partner», hatte der scheidende IOC-Präsident Thomas Bach während der Olympischen Sommerspielen in Paris gesagt.
Das 2023 gegründete World Boxing, das in diesem Jahr in Liverpool seine ersten Weltmeisterschaften ausrichten wird, vereint 78 Mitgliedsverbände aus fünf Kontinenten, unter ihnen seit letzter Woche auch Swiss Boxing.
International Boxing Association verlor Anerkennung
World Boxing will die Lücke füllen, die die umstrittene International Boxing Association hinterlassen hat. Das IOC hatte im vergangenen Jahr der IBA die Anerkennung entzogen. Für die Organisation der Boxturniere 2024 in Paris und drei Jahre zuvor in Tokio trug das IOC die Verantwortung.
Die IBA wird für Korruption, Führungsprobleme und Wettbewerbsverzerrung kritisiert. Während der Spiele in Paris entbrannte zudem ein heftiger Streit zwischen IOC und IBA in der Geschlechter-Debatte um das Startrecht der beiden Olympiasiegerinnen Imane Khelif aus Algerien und Lin Yu-Ting aus Taiwan. Beide waren zuvor von der IBA von der WM nach Geschlechtertests ausgeschlossen worden.