Das sind die ersten Prioritäten der Präsidentin von Swiss Olympic
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100 Tage im Amt:Das sind die ersten Prioritäten von Ruth Metzler-Arnold

100 Tage im Amt als Präsidentin von Swiss Olympic
Ruth Metzler-Arnold kämpft gegen Sparmassnahmen

Die neu gewählte Swiss-Olympic-Präsidentin Ruth Metzler-Arnold hat viel um die Ohren. Wie sie im neuen Job angekommen ist und welche Prioritäten sie setzt.
Publiziert: 08.04.2025 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2025 um 16:54 Uhr
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Ganz in Rot: Ruth Metzler-Arnold sprach im Haus des Sports in Ittigen bei Bern über ihren Start ins neue Amt.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Patrick MäderAutor Blick Sport

Hundert Tage nachdem Ruth Metzler-Arnold zur Präsidentin von Swiss Olympic gewählt wurde, spricht die 60-jährige frühere Bundesrätin erstmals über ihren Start in den neuen Job. Es gehe ihr gut, sie sei gut aufgehoben in einem hoch motivierten Team und es gebe viele Herausforderungen. 

Der wichtigste Punkt auf ihrer Prioritätenliste sei das angedrohte Sparprogramm des Bundes über 17,5 Millionen, das den Schweizer Sport ab 2026 ins Herz treffen könnte. «Völlig falsch», findet Metzler-Arnold. Und setzt nach: «Wir lehnen diese Sparmassnahmen zulasten des Schweizer Sports klar ab.» Diese würden nicht nur die Verbände treffen, sondern auch gesellschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen – beispielsweise im Bereich Gesundheitsprävention.

Was also tun? Der Entwurf für die Vernehmlassung sei geschrieben und man sei bereits in informellem Kontakt mit Parlamentarierinnen und Parlamentariern. Metzler-Arnold sagt: «Wenn es konkret zur politischen Debatte kommt, werden wir diese Kontakte intensivieren und unseren Argumenten Nachdruck verleihen.»

Die Befürchtungen der Verbände, dass es bald weniger Geld gibt und die Erwartungen an Swiss Olympic, das zu verhindern, sind hoch. Die Arbeit sei sehr intensiv, sagt Metzler-Arnold, und übersteige ihre geplanten 50 Prozent an Arbeitsbelastung momentan bei weitem. Entlastung ist nicht in Sicht. Es geht um Grossanlässe, welche die Schweiz ins Land holen möchte. Allen voran die European Championships 2030 und die Olympischen Winterspiele 2038. Man sei intensiv am Arbeiten, sagt die Präsidentin, es seien viele Fragen zu klären. Spruchreif sei noch nichts. Das Gerücht, man sei bereits im Sommer bereit, die Bewerbung für die European Championships einzureichen, kann Metzler-Arnold nicht bestätigen. «Das ist zu früh.»

Grossanlässe besser koordinieren

Die Schweiz ist ein Land der internationalen Grossanlässe. Allein 2025 standen oder stehen die Biathlon-WM, die Mountaineering-WM, die Freestyle- und Snowboard-WM, die Mountainbike-WM im September, dazu die Fussball-EM der Frauen im Juli, und die Taekwondo-EM im November auf dem Programm.

Angesichts des finanziellen Desasters bei der Rad-WM 2024 in Zürich schlug Swiss-Cycling-Boss Thomas Peter vor, dass künftig Swiss Olympic solche Grossanlässe koordinieren soll. «Das Problem ist uns bewusst», sagt Metzler-Arnold. «Es gibt eine neue Koordinationsstelle im Bundesamt für Sport, die von uns mitfinanziert wird. Wichtig ist, dass es diese Stelle gibt, zweitrangig, wo sie angesiedelt ist. Aber ich könnte mir gut vorstellen, dass sie später auch bei Swiss Olympic angesiedelt werden kann.» Es gehe darum, den Kuchen von Geldern der öffentlichen Hand, von Sponsoren und auch von freiwilligen Helfern besser aufzuteilen. «Wir dürfen uns nicht zu viel in zu kurzer Zeit aufladen, sondern müssen das auch zeitlich besser verteilen. Die Koordination muss optimiert werden.»

Administrative Belastungen abbauen

Ein Schuh, den alle Verbände drückt, sei die administrative Belastung, die man gerne abbauen würde: verschlanken, alles einfacher machen, vereinheitlichen. Es sei positiv, dass man bei diesen für Metzler-Arnold wichtigen Anliegen bereits Gedanken gemacht habe. «Da laufen bereits Projekte. Auch solche, welche die wichtige Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Sport fördern. Wir sind auf einem guten Weg.»

Nicht zuletzt ist Metzler-Arnold natürlich auch die Aussicht auf die Olympischen Winterspiele 2038 ein grosses Anliegen. Sie umschreibt die Wichtigkeit für die Schweiz, diesen Grossanlass durchführen zu können, so: «In dieser Welt, in der wir heute leben, sind positive Emotionen umso wichtiger. Und Olympia im eigenen Land zu erleben, das würde doch sehr gute Gefühle auslösen.» Ein Ziel, für das es sich zu kämpfen lohnt.

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