Nach dem Gewinn von Novak Djokovics 23. Grand-Slam-Titel an den French Open lobt Roger Federer den nunmehr alleinigen Rekordhalter in den höchsten Tönen.
«Es ist schier unglaublich», sagt Federer in einer kleinen Medienrunde am Rande des Rasenturniers im westfälischen Halle über den Serben. «Was er gemacht hat, ist natürlich absolut gigantisch», so der 41-jährige Baselbieter, der im vergangenen September seine Karriere beendet hatte.
Bei der Frage, ob Djokovic nun der grösste Tennisspieler der Geschichte (engl.: GOAT – Greatest Of All Time) sei, hält sich Federer aber bedeckt. «Es ist schwierig zu sagen. Die ganze Diskussion ist schwer zu beantworten. Ich habe zu einem Freund gesagt: ‹Was ist denn schwieriger: Mit 17 Wimbledon zu gewinnen wie Boris Becker oder mit 36 die French Open wie Novak?› Ich weiss es nicht», sagt Federer, der in seiner eindrucksvollen Karriere 20 Grand-Slam-Titel gewinnen konnte. «Solange Nadal noch spielt, kann man das nicht abschliessend beantworten.»
Federer erstmals seit Rücktritt an Turnier
Anschliessend wird auf dem Centre Court in Halle das 30-jährige Turnier-Jubiläum gefeiert. Dabei darf natürlich der zehnfache Champion Federer nicht fehlen. «Ich habe hier viele Erfolge gefeiert und tolle Momente mit meiner Familie verbracht. Ich habe mich immer gefreut, hierhin zurückzukehren», sagt der Maestro, der selbst mit Blumen und einem Video geehrt wird.
Er schwelgt in Erinnerungen, erzählt von Zeiten, in denen er noch ohne Familie in Halle unterwegs war, witzelt darüber, was er damals gemacht hat. Doch auch mit Anhang sei es immer eine tolle Zeit gewesen. Natürlich wären die Kinder auch heuer gerne dabei gewesen, der Schulalltag macht den Zwillingen allerdings einen Strich durch die Rechnung, wie Federer verrät (Video oben).
Es sei das erste Mal seit seinem Rücktritt, dass er an einem Turnier sei, weshalb «es sich auf eine gute Art komisch anfühlt». Noch habe er selbst keine Matches gespielt, nur ab und zu mit seinen Kindern. Er freue sich aber darauf, hoffentlich in Zukunft einige Show-Duelle zu bestreiten. «Im Moment bin ich richtig glücklich, weg vom Sport zu sein. Aber ich verfolge ihn noch sehr genau.» (SDA/che)