«Wir haben eine Verbindung, die bis ins Seelische reicht. Ich bin sehr glücklich mit ihr», so schwärmt Tennis-Star Stefanos Tsitsipas (24, ATP 5) über seine Beziehung zu Paula Badosa (25, WTA 33). Erst kürzlich, nach dem sang- und klanglosen Ausscheiden an den French Open, machten der Grieche und die Spanierin ihre Beziehung öffentlich, inklusive gemeinsamen Instagram-Account. Er erzählt gegenüber Eurosport, dass er noch nie so eine Verbindung gespürt habe.
Er sei froh, eine Partnerin zu haben, die versteht, dass er die nächsten 15 Jahre seine Karriere und sich selber in den Mittelpunkt stellen muss. Die Tatsache, dass beide dieselben Ambitionen und denselben Lifestyle pflegen, mache die Beziehung einfacher.
«Er ist alles für mich»
Auf seinen Vater angesprochen, betont der Australian-Open-Finalist von 2023, wie wichtig dieser für ihn sei. «Er ist bodenständig und weiss, dass er nicht perfekt ist – wie ich. Das bringt uns viel näher», sagt Tsitsipas. «Für mich hat er sogar seinen Job verlassen, als ich zwölf war.»
Nach der Trennung von Mark Philippoussis (46) im Mai ist Apostolos Tsitsipas (55) im Moment der Haupttrainer des Griechen. Boris Becker (55) hat kürzlich in einem Podcast genau das kritisiert. Er sei der Meinung, dass Tsitsipas ein Ex-Profi helfen würde, um einen Grand Slam zu gewinnen. «Er ist nicht irgendein Trainer. Er hat das Wissen und mit Profis vor mir zusammengearbeitet und er weiss, was er tut. Er gehört an meine Seite», kontert die Weltnummer fünf. «Er ist alles für mich. Und ich mag den Trubel mit vielen Leuten im Trainer-Team gar nicht, das bringt mich mental aus der Fassung.»
Grand-Slam-Triumph und Kritik an Netflix
In Bezug auf seinen knapp verpassten Grand-Slam-Triumph an den Australian Open (Niederlage in drei Sätzen gegen Novak Djokovic) sagt Tsitsipas: «Ich stand mir in der Vergangenheit vielleicht etwas zu sehr selber im Weg, so sehr wollte ich einen solchen Titel.» Nun sei er aber reifer geworden und habe für sich entschieden, dass er das Ziel zwar weiter verfolge, aber nicht so verbissen sein müsse. «Ich werde es weiter versuchen, aber wenns nicht klappt, ist es nicht das Ende der Welt», meint der 24-Jährige. «Ich bin lieber ein froher Mensch, anstatt zehn oder 20 Grand-Slam-Titel zu haben, mich aber schlecht zu fühlen oder das Gefühl zu haben, dass mein Leben dann keine Bedeutung mehr hat.»
Diesen Reifungsprozess beim Griechen kann man denn auch in den Antworten zu seiner Meinung über die Netflix-Serie «Break Point» beobachten. Tsitsipas empfindet die Serie als «eine Seifenoper, die die falschen Seiten des Tennis zeigt». So werde mehr Fokus auf Drama gelegt, als auf die harte Arbeit und die psychische Abnützung, die der Tennissport mit sich bringe. «Ich bin nicht der einzige Spieler, der das so sieht. Sie haben einen schlechten Job gemacht. Man hätte so viel mehr und besseres zeigen können.»
Angesprochen auf sein eigenes Drama mit Nick Kyrgios im vergangenen Jahr in Wimbledon – das auch thematisiert wird in der zweiten Staffel – sagt er: «Es schadet vielleicht nicht, wenn das nochmals öffentlich wird. Da habe ich mich verloren und meine Lehren daraus gezogen.» Kyrgios sei in seinen Kopf gelangt und er habe sich anschliessend sehr unreif verhalten. Er sei sich bewusst, dass sowas wieder passieren könne, aber nun wisse er, wie damit umzugehen sei. (nsa)