Es kann nur besser werden! Tom Lüthi (34) will und muss nach der langen Sommerpause seine erste Horror-Saisonhälfte vergessen machen. Der Emmentaler reiste lediglich als WM-29. zum Re-Start nach Österreich, wo in Spielberg innerhalb von acht Tagen gleich zwei Grands Prix ausgetragen werden.
Aber im ersten Spielberg-GP gibts nur Rang 16. Lüthi liegt mit seinen 4 WM-Pünktchen krasse 193 Zähler hinter Moto2-Leader Remy Gardner (23). Rang 14 vor der Sommerpause in Assen war das beste Saisonergebnis des Schweizers.
Jetzt will Lüthi zeigen, dass Assen der Anfang eines Aufwärtstrends war. «Ich habe gute Erinnerungen an diese Strecke und hoffe, dass es einen Schritt vorwärts geht. Der Glaube daran ist da», sagt Lüthi. In den Trainings stimmt der Trend, im Rennen gehts dann zu wenig vorwärts.
Das Aus in der Moto2-WM droht
Der Emmentaler weiss: In der zweiten Saisonhälfte muss er zurück in die Top-Ten. Sein Teamchef Edu Perales vom SAG-Rennstall sagte nach Assen zu Blick: «Tom hat einen Vertrag bei uns auch für 2022. Aber in der Töff-WM ist nichts sicher! Wir werden sehen.»
Das ist eine Ansage, dass auch eine vorzeitige Trennung auf Ende 2021 nicht undenkbar ist. Endet die grösste Schweizer Töff-Karriere der Neuzeit unglamourös nach 19 GP-Jahren mit 65 Podestplätzen mit einer Vertragsauflösung?
Lüthi sagt offen zu Blick: «Diesen Druck des Teams, der Sponsoren und auch von mir selber spüre ich schon länger. Es ist keine Frage, dass es mit den bisherigen Resultaten schwierig wird. Da gibt es nichts schön zu reden.»
Lüthi gönnte sich nur wenig Ferien
Doch der 125-ccm-Weltmeister von 2005 kämpft um den Moto2-Verbleib. Obwohl die Sommerpause mit fünf Wochen so lange wie seit Jahren nicht mehr war, machte Tom nur wenige Tage Kitesurf-Urlaub. Und schuftete stattdessen auf Mallorca in einem Töff-Camp: «Es war spannend, ich habe neue Ideen bei der Fahrtechnik kennengelernt.»
Dann arbeitete Lüthi auch in der Schweiz an seiner Fitness und absolvierte verschiedene Auftritte bei Events. Arbeit statt Ferien – genauso will sich Lüthi nun aus der Krise fahren: «Man muss dran bleiben, arbeiten und kämpfen», sagt der Moto2-Pilot.