Es ist ein schreckliches erstes Halbjahr in der Töff-WM, das die Schweizer Fans vor der Sommerpause erleben. Moto3-Talent Jason Dupasquier (†19) überlebt seinen fatalen Crash von Mugello nicht. Und Ex-Weltmeister Tom Lüthi (34) fährt in acht Rennen (ohne Mugello, kein Start) nur dreimal in die Punkte, ist lediglich 29. in der WM.
Dabei wollte Lüthi mit seinem Wechsel ins spanische SAG-Team zurück an die Moto2-Spitze. Doch auch bei Teamchef Edu Perales fällt die Halbzeitbilanz ernüchternd aus. «Niemand ist zufrieden», sagt der Spanier zu Blick, «am Töff liegt es nicht. Tom hat sein Vertrauen verloren. Wir wollen ihm helfen, es so rasch wie möglich zurückzuerlangen.»
Aber Perales ist auch Realist. Statt vom Titel und Siegen zu träumen, sagt er: «Wer 14. und 15. Ränge holt, ist nicht plötzlich Erster. Was wir jetzt brauchen, ist ein Top-Ten-Rang. Da bin ich zuversichtlich, in Assen gabs hoffnungsvolle Anzeichen.»
Es wäre nicht die erste vorzeitige Trennung
Doch in der Sommerpause werden oft die Weichen fürs nächste Jahr gestellt. Macht das SAG-Team trotz mieser Ergebnisse mit Lüthi weiter? Perales: «Wir haben einen Zweijahresvertrag (inkl. 2022, d.Red.). Aber in der Töff-WM ist nichts sicher. Wir werden sehen. Schau dir Vinales an. Auch er hatte einen sicheren Vertrag für 2022…» In der MotoGP trennen sich Maverick Vinales und sein Yamaha-Team vorzeitig wegen mageren Resultaten und atmosphärischen Störungen.
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Ein solch zerrüttetes Verhältnis gibts zwischen Lüthi und seinem Rennstall nicht. Perales lässt auch durchblicken, dass man den Schweizer selbst bei einer Trennung auf Ende Jahr nicht hängen lassen würde: «Letztes Jahr hatte Remy Gardner bei uns nach Bekanntgabe seines Wechsels die besten Resultate seines Lebens eingefahren!»
Lüthi schiebt Extra-Training ein
Klar ist: Ohne Top-Ten-Plätze wackelt Lüthis Platz. Ein Rätsel sind die schwachen Quali-Ergebnisse. Mit frischen Reifen fährt die Konkurrenz sofort 0,5 Sekunden schneller, Lüthi nicht. Vielleicht muss er aggressiver ans Werk? Sein Teamchef verneint: «Tom fährt auch in den Trainings am Limit, das sehen wir.»
Um sich zu steigern, macht Lüthi trotz der längsten Sommerpause seit Jahren (nächstes Rennen am 8.8.) nur ein paar Tage Ferien. Er reist zwar nach Mallorca: Aber zum trainieren mit Mini-Töffs. «Ich werde an der Fahrtechnik arbeiten. Das wollte ich schon im Januar, da war es wegen Corona nicht möglich», sagt der Moto2-Routinier.
Obs hilft, sein Team bald mit Top-Ten-Ergebnissen zu beglücken?