Schweizer Töff-Legenden sind sich einig
«Aegerter fährt in der Superbike-WM um Podestplätze»

An diesem Wochenende startet Töff-Rennfahrer Dominique Aegerter in die grösste Herausforderung abseits des GP-Sports. Der Berner debütiert auf Phillip Island in der Superbike-WM.
Publiziert: 24.02.2023 um 13:00 Uhr
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Grösstes Abenteuer der Karriere: Dominique Aegerter fährt 2023 in der Superbike-WM und gibt dieses Wochenende beim Auftakt in Australien sein Debüt.
Foto: freshfocus
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Die schlechte News: Auch 2023 finden die Grands Prix der MotoGP, Moto2 und Moto3 ohne Schweizer Fahrer statt. Die gute News? Es gibt noch eine andere Töff-WM, wo jetzt ein Schweizer das grösste Abenteuer seiner Karriere startet. Dominique Aegerter (32) debütiert dieses Wochenende in Australien in der Superbike-WM.

Das ist die Königsklasse der seriennahen Maschinen. Wer im GP-Sport nie die ganz grosse Nummer wurde, kann hier zum Töff-Helden werden.

Aegerter wurde mit seinen WM-Titeln 2021 und 2022 in der kleineren Supersport-WM schon zum Prinzen. Kann er jetzt auch die grosse Superbike-WM rocken?

Tom Lüthi: Superbike-Töff passt zu Aegerter

Die Schweizer Töff-Legenden glauben an ein starkes Debüt-Jahr. Ex-Moto2-Kollege Tom Lüthi (36) sagt: «Domi war schon stark bei den Winter-Tests und er wird übers Jahr noch stärker werden. Ich traue ihm Podestplätze zu.» Lüthis Begründung? «Er hat konkurrenzfähiges Werksmaterial. Und die Eigenschaften der Motorräder mit viel Leistung und einem relativ weichen Fahrwerk passen genau zu ihm.»

Die Fakten zur Superbike-WM

Die Motorräder

Die Idee der seriennahen Superbike-WM: Die 1000-ccm-Maschinen wie Aegerters Yamaha R1 kann jeder beim Händler kaufen. Aber vieles davon ist Marketing-Fassade: Die Scheinwerferlichter etwa sind nur aufgeklebt. Und mit Tuningteilen und Spezialelektronik sind die Töffs in Wahrheit Rennmaschinen fast auf MotoGP-Niveau.

Das Fernsehen

Der in der Schweiz empfangbare österreichische Kanal ServusTV zeigt alle Rennen live. Am Auftakt-Weekend in Australien heisst es früh aufstehen: Samstag-Rennen um 6.00 Uhr, die beiden Sonntag-Läufe um 3.00 Uhr und 6.00 Uhr.

Das Rennformat

Es gibt stets drei Rennen. Am Samstag eines, am Sonntag zwei. Aegerter: «Diese hohe Belastung mit drei Starts ist neu für mich. Aber ich bin topfit und freue mich darauf.»

Der Superstar

Jonathan Rea (36) ist der Valentino Rossi der Superbike-WM. Der Nordire holte sechs WM-Titel in Folge und schon 118 Siege. Der Star der Zukunft ist ein Türke: Toprak Razgatlioglu (26) war 2021 Weltmeister und träumt vom Wechsel in die MotoGP.

Der Zoff

Der aktuelle Weltmeister Alvaro Bautista (38) sorgte in der Winterpause für einen Eklat. Er gab die Schuld für seinen Teststurz («Sie soll mit den Amateuren trainieren!») der vor ihm fahrenden Ana Carrasco (25), die in der kleinen Supersport-300-Klasse als erste Frau Töff-Weltmeisterin war. Sie schoss zurück: «Sagst du Amateur, weil ich eine Frau bin? Ich bin neben der Ideallinie gefahren, damit du vorbei kannst, doch dann sah ich dich stürzen. Rede also keinen Bullshit.»

Das Fahrerfeld

Im Startfeld versammelt sind 16 WM-Titel aus dem GP-Sport oder der Superbike-Szene. Und von den 23 Fahrern haben 14 in einer Grand-Prix-Klasse oder in der Superbike schon Rennen gewonnen.

Die Motorräder

Die Idee der seriennahen Superbike-WM: Die 1000-ccm-Maschinen wie Aegerters Yamaha R1 kann jeder beim Händler kaufen. Aber vieles davon ist Marketing-Fassade: Die Scheinwerferlichter etwa sind nur aufgeklebt. Und mit Tuningteilen und Spezialelektronik sind die Töffs in Wahrheit Rennmaschinen fast auf MotoGP-Niveau.

Das Fernsehen

Der in der Schweiz empfangbare österreichische Kanal ServusTV zeigt alle Rennen live. Am Auftakt-Weekend in Australien heisst es früh aufstehen: Samstag-Rennen um 6.00 Uhr, die beiden Sonntag-Läufe um 3.00 Uhr und 6.00 Uhr.

Das Rennformat

Es gibt stets drei Rennen. Am Samstag eines, am Sonntag zwei. Aegerter: «Diese hohe Belastung mit drei Starts ist neu für mich. Aber ich bin topfit und freue mich darauf.»

Der Superstar

Jonathan Rea (36) ist der Valentino Rossi der Superbike-WM. Der Nordire holte sechs WM-Titel in Folge und schon 118 Siege. Der Star der Zukunft ist ein Türke: Toprak Razgatlioglu (26) war 2021 Weltmeister und träumt vom Wechsel in die MotoGP.

Der Zoff

Der aktuelle Weltmeister Alvaro Bautista (38) sorgte in der Winterpause für einen Eklat. Er gab die Schuld für seinen Teststurz («Sie soll mit den Amateuren trainieren!») der vor ihm fahrenden Ana Carrasco (25), die in der kleinen Supersport-300-Klasse als erste Frau Töff-Weltmeisterin war. Sie schoss zurück: «Sagst du Amateur, weil ich eine Frau bin? Ich bin neben der Ideallinie gefahren, damit du vorbei kannst, doch dann sah ich dich stürzen. Rede also keinen Bullshit.»

Das Fahrerfeld

Im Startfeld versammelt sind 16 WM-Titel aus dem GP-Sport oder der Superbike-Szene. Und von den 23 Fahrern haben 14 in einer Grand-Prix-Klasse oder in der Superbike schon Rennen gewonnen.

Aegerter muss mit 240 PS so viel Power und mit über 300 km/h so viel Speed bändigen wie noch nie. Aber auch Ex-GP-Star Jacques Cornu (69) traut das dem Debütanten zu: «Domi ist wie ich früher, auch er kann sich sehr schnell an eine neue Kategorie anpassen. Ich bin überzeugt, dass er vorne mitfährt und dass auch mal das Podest drin liegt. Traurig ist nur, dass er nicht nochmals eine Chance in der Moto2 erhalten hat.»

Krummenacher redet von möglichen Siegen

Der bisher letzte Schweizer Superbike-Pilot war Randy Krummenacher (33). Der Zürcher landete 2017 auf dem 16. WM-Rang. «Damals war der Unterschied von meinem privaten Rennstall zu den Werksteams grösser», sagt Krummenacher. «Domi wird Rennen erleben, wo er sich schwertut, denn die Töff-Einstellungen sind sehr komplex. Die Elektronik ist auf MotoGP-Niveau, mit GPS wird jede einzelne Kurve abgestimmt. Aber wenn alles passt, kann er um Siege fahren.»

Nüchterner bleibt Seitenwagen-Legende Rolf Biland (71): «Der Schritt in die Superbike-WM war richtig. Er kann das. Aber die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Domi soll einfach Training für Training nehmen und mit den Füssen am Boden bleiben.»

Und was sagt Aegerter selbst? «Mein Ziel sind die Top-Ten. Das ist in diesem kompetitiven Feld ein hohes Ziel!»

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