Es bleibt die wohl denkwürdigste Wahl zum Sportler des Jahres bis in alle Ewigkeit. 2005 gewinnt Tom Lüthi die «Sports Awards» als 19-jähriger 125-ccm-Weltmeister – vor einem gewissen Roger Federer (heute 40), damals immerhin aktueller Wimbledon- und US-Open-Sieger.
Das Publikum hatte damals kurzerhand die Jury überstimmt, was für teilweise heftige Reaktionen sorgte. Ein «Töffli-Bueb» vor dem Tennis-Star? Eine Frechheit! So der Tenor, der Lüthi als Unschuldiger bis heute immer wieder mal zu hören bekommt: «Auch für mich war es ja undenkbar gewesen, die Wahl zu gewinnen.»
«Nein, das ist doch nicht wahr?»
Doch siehe da: Am Donnerstag, als Lüthi bei sich daheim in Linden BE über seinen Rücktritt informiert, fällt der Emmentaler beim Thema Sportlerwahl plötzlich aus allen Wolken. Denn dem Töff-Pilot war bis diesen Donnerstag überhaupt nicht bewusst, dass auch Federer selber damals ziemlich verärgert vom Wahlergebnis war! «Nein, das ist doch nicht wahr? Echt jetzt?», staunt der Emmentaler Bauklötze. Lüthi: «Ich ging bisher davon aus, dass ihm selber das egal war!»
Damals wurde sogar gefordert, bei den «Sports Awards» keine TV-Zuschauerstimmen mehr zuzulassen. Doch sie gelten bis heute: 2019 etwa gewann Schwinger Christian Stucki. Vor Federer.