Brechen für den Schweizer Töff-Sport bald ganz bittere Zeiten an? Es ist denkbar, dass 2022 kein einziger Schweizer mehr in der WM dabei ist. Tom Lüthi (34) fährt in der Moto2 aktuell gegen die vorzeitige Trennung von seinem SAG-Rennstall auf Ende Jahr – und in der Moto3 schlug das Schicksal beim Tod des Freiburger Töff-Talents Jason Dupasquier (†19) brutal zu.
Doch Lüthi will gleich selber dafür sorgen, dass wir auch in Zukunft Schweizer Piloten im GP-Sport haben. Das tat der Emmentaler ja bereits bei Dupasquier. Lüthi kümmerte sich als Mentor, Vertrauensperson und Kollege um den Youngster, mit dem er sich mit Daniel Epp auch denselben Manager teilte. Das Dupasquier-Projekt endete tragisch.
Doch nun packen Lüthi und Epp das nächste Projekt an. Sie sind als Manager und Mentor neu bei Noah Dettwiler (16) an Bord. Der Teenager aus Hofstetten-Flüh SO ist eines der grössten Schweizer Töff-Talente und wanderte Ende 2019 mit seinen Eltern für den grossen Traum von der MotoGP-Karriere sogar ins Töff-Paradies Spanien aus.
Lüthi will für Nachschub sorgen
Lüthi zu Blick: «Mir ist klar, dass meine eigene Ära in der WM irgendwann vorbei ist. Aber ich bin sehr daran interessiert, dass es mit Schweizer Fahrern weitergeht. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, als Schweizer in die WM zu kommen. Doch es gibt einzelne Talente. Da wollen wir einen Beitrag leisten.»
Dettwiler fährt bereits in der Junioren-WM und im Red Bull Rookies Cup, der wie letztes Wochenende in Spielberg im Rahmen der Töff-GPs stattfindet. Und Noah ist der Bruder von Lüthis Freundin Noëlle (26).
Aber Tom winkt ab. Mit der quasi familiären Bande habe sein Nachwuchs-Projekt nichts zu tun. «Noah hat sein Talent bereits bewiesen. Jetzt will ich mithelfen, sein Umfeld weiter zu professionalisieren und ihn zu unterstützen.» Zum Beispiel wird Noah nun auch von Lüthis Fahrlehrer («Riding Coach») Alvaro Molina gecoacht.
Das klare Ziel: Dettwiler dereinst wie Dupasquier in der Moto3-WM unterzubringen.