Jahrelang ist Tom Lüthi (34) als Single über die Töff-Rennstrecken gerast. Aber seit letztem Jahr ist der Ex-Weltmeister wieder liiert. Doch jetzt leidet wieder eine Frau an seiner Seite mit, wenn er im Sport Höhen und Tiefen erlebt. Es ist Noëlle Dettwiler (26), eine Lehrerin aus dem Solothurnischen mit Wahl-Heimat Kanton Fribourg.
Das Verrückte: Obwohl Lüthis Freundin durch ihre Familie mit Bruder Noah (15), ein hoffnungsvolles Schweizer Töff-Talent, ebenso Benzin im Blut hat, konnte sie wegen der Corona-Situation ihren Tom noch nie live an der Rennstrecke unterstützen.
«Sobald es möglich ist, will ich dabei sein»
Dabei haben sie sich sogar 2019 an der GP-Piste in Mugello kennengelernt, gefunkt hat es dann 2020. «Sobald es möglich ist, möchte ich an einem Rennen dabei sein. Es wäre schön, mal in seiner Box dabei zu sein», sagt Noëlle zu BLICK.
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Zwar gab es bereits letztes Jahr Rennen, an denen Begleitpersonen erlaubt waren. Doch das Problem: Im Gegensatz zu den Rennfahrern, die beruflich umherreisen und so (mit negativen Tests) um die Quarantänen herumkommen, gilt das für die Begleitungen nicht. «Wegen meiner Arbeit an der Schule liegt es nicht drin, wegen einer Quarantäne zu fehlen», sagt Dettwiler.
«Der Daumen tut manchmal richtig weh»
Deshalb muss sie bis auf Weiteres von der Schweiz aus mit Tom mitfiebern. «Ich liebe Töff-Rennen», sagt Noëlle, «ich habe mich sehr gefreut, dass jetzt die Saison wieder losgegangen ist.» Doch kann sie überhaupt hinschauen, wenn Lüthi wie dieses Wochenende beim zweiten GP in Katar mit 280 km/h mitten im Pulk auf die erste Kurve zurast? «Ich kann nicht wegschauen, ich muss alle Rennen live sehen», sagt die Lehrerin.
Dabei ist Dettwiler aber nur äusserlich ruhig, wie sie schildert. «Innerlich bin ich schon sehr angespannt. Ich drücke Tom während dem ganzen Rennen, also die ganzen 40 Minuten, den Daumen. Der tut manchmal richtig weh danach», sagt sie schmunzelnd.
Töff am TV mit Toms Eltern
Toms Freundin schaut die GPs manchmal bei sich daheim, oft aber auch mit Lüthis Eltern Silvia und Hansueli. Oder letzten Sommer auch beim traditionellen Public Viewing in Linden BE, wo sich jeweils das halbe Dorf für Toms TV-Auftritte versammelt.
Dass nach ihrem Bruder nun auch ihr Freund einen gefährlichen Sport betreibt, kann Noëlle gut einordnen. Sie sagt: «Ich habe nie Angst um sie. Natürlich ist es immer ein Schreckmoment, wenn ein Sturz passiert, auch wenn es andere Fahrer erwischt. Aber meistens stehen sie ja sofort wieder auf.» Dettwiler versichert, dass sie Vertrauen in Toms Fähigkeiten habe, dass er kein unnötiges Risiko eingehen würde. «Er spürt seine Grenzen.»
«Wochenenden voller Anspannung!»
An diesem Sonntag fährt Lüthi in Katar, zwei Wochen darauf in Portugal – wo dann auch Noah Dettwiler in der Nachwuchs-Rahmenserie Red Bull Rookies Cup mit zwei Rennen ins Jahr startet. Dann hat Schwester Noëlle alle Hände voll zu tun mit Daumendrücken: «Das sind jeweils Wochenenden voller Anspannung!»