Es war der schlimmstmögliche Grund, auf dem Podest des Töff-GP in Mugello eine Schweizer Fahne zu zeigen. MotoGP-Rennsieger Fabio Quartararo (22) ist es, der letzten Sonntag nur drei Stunden nach dem Tod von Jason Dupasquier (†19) zu Ehren der Schweizer Töff-Hoffnung mit unserer Landesflagge aufs Podest steigt.
Was für Emotionen bei Quartararo, dem WM-Leader der Königsklasse. Als er die Fahne von einem Mechaniker erhält, weint der Franzose bittere Tränen in seinen Helm. Zuvor auf der Auslaufrunde hatte der Yamaha-Star auch bei Dupasquiers Unfallstelle gestoppt und mit seinen Händen Richtung Himmel gezeigt.
«Es war das Mindeste, was ich tun konnte»
«Ich denke, Jason auf diese Weise zu zollen, war die bestmögliche Weise», sagt Quartararo nun am Donnerstag an einer Pressekonferenz in Barcelona auf Blick-Nachfrage.
Doch nun kehren WM-Leader Quartararo und Co. nur eine Woche nach dem Todes-Drama zum Alltag zurück. Schon am Sonntag kommts zum Barcelona-GP. Aber Quartararo blickt am Tag vor dem ersten Training nochmals auf den schwarzen Tag in Mugello zurück.
Mehr zum Dupasquier-Drama
«Es war ein hartes Wochenende. Mit der Situation umzugehen, war sehr schwierig», sagt der Yamaha-Star, «jeder ist in Mugello sein Rennen für Jason gefahren. Es muss für seine Familie und seine Freunde extrem schwierig sein. Was ich in Mugello gemacht habe, war das Mindeste, was ich tun konnte.»
Jetzt will es Quartararo vergessen
Der Franzose und Dupasquier gehörten im Fahrerlager zum kleinen französischsprachigen Grüppchen, das schweisst zusammen. Quartararo schildert, dass er am Montag Jasons Eltern kondoliert habe. Aber er sagt auch: «Ich versuche nun, etwas zu vergessen, was passiert ist.»
Das gilt auch für alle anderen Fahrer. In der Moto2-Klasse fährt Dupasquiers Mentor Tom Lüthi (34) nach einem Tag Bedenkszeit (im BLICK) in Barcelona. Ebenso starten wird Dupasquiers Teamkollege Ryusei Yamanaka (19), der nach der Todesnachricht noch am Boden zerstört war.