«Dupasquier war auf dem Weg, die Nachfolge von Tom Lüthi anzutreten»
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Blick-Reporter Matthias Dubach:«Dupasquier war auf dem Weg, die Lüthi-Nachfolge anzutreten»

Töff-Reporter Matthias Dubach erinnert sich an Jason Dupasquier (†19)
Jason war Typ Sonnyboy mit dem Ehrgeiz seines Vaters

Jason Dupasquier ist ein achtjähriger Töff-Bueb, als er mir an einer Rennstrecke erstmals begegnet. Danach habe ich seinen Weg in den GP-Sport begleitet, der leider viel zu früh in Mugello endete.
Publiziert: 31.05.2021 um 18:48 Uhr
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Aktualisiert: 31.05.2021 um 18:49 Uhr
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Jason Dupasquier: Der Romand wuchs in einer Töff-Familie auf.
Foto: STEFAN BOHRER
Matthias Dubach

Plötzlich ist es zu spät. Ich nahm es eigentlich locker hin, dass man in der Pandemie keinen Grand Prix besuchen konnte. Ich war gespannt, dich, den Jungen aus der familiären Schweizer Supermoto-Meisterschaft nach Corona auf der grössten Töff-Bühne der Welt zu erleben. Doch plötzlich ist es zu spät.

Deine letzte Whatsapp-Nachricht liest sich, als ob man auf einer Brücke steht, die plötzlich vor einem abbricht. Du hast mir über dein womöglich bevorstehendes erstes WM-Podest geschrieben: «Ich brauche einfach mehr Rennen in der Spitzengruppe und dann will ich besser sein.»

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Diesen Ehrgeiz hattest du von deinem Vater geerbt. Anderes überhaupt nicht: Dein Papa Philippe ist der zurückhaltende Typ. Du hingegen warst Typ Sonnyboy. Mit viel Schalk im Nacken. Aber du konntest auch ernsthaft.

Eine Schule in Afrika

Natürlich auf der Rennstrecke. Aber auch sonst: Als wir mal darüber redeten, was du mit ein paar Millionen machen würdest, sagtest du: «Ein Auto würde ich sicher kaufen. Aber ich würde auch in Afrika helfen, eine Schule bauen oder so.» Oder bei der Corona-Impfung, die alle GP-Piloten machen konnten. Du hast dich dagegen entschieden, hast dich nicht überreden lassen.

Wann ich dich zum ersten Mal angetroffen habe, weiss ich nicht mehr genau. Es muss wohl 2009 gewesen sein, als ich für ein Motorsportmagazin von der Schweizer Supermoto-Meisterschaft berichtet habe. Da dein Vater praktisch jedes Rennen gewonnen hat, war ich Stammgast bei eurem Familien-Camper im Fahrerlager.

Kein Senkrechtstart als Töff-Knirps

Das hat dich als Achtjährigen aber nicht sonderlich interessiert. Du bist lieber stolz im T-Shirt vom familieneigenen Rennteam «DP Racing» mit anderen Buben durchs Fahrerlager geflitzt. Natürlich auch auf der Rennstrecke. 2009 bist du in der 65-ccm-Klasse Gesamt-Fünfter von sechs Teilnehmern geworden...

Dass dieses Ergebnis ausbaufähig war, hast du in den Jahren darauf bewiesen. Was mir immer gefallen hat, war deine ehrliche Begeisterung über Erreichtes. Naja, von Meilensteinen in der Schule hast du nie geschwärmt. Aber immer von deinen Karriereschritten im Rennsport. Jetzt kommt leider kein neuer dazu. Ich hätte gerne darüber berichtet.

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