Vor Jason Dupasquier (†19) hatte es 38 Jahre lang keinen toten GP-Töffpiloten aus der Schweiz gegeben. Damals allerdings gleich drei in einer Saison. Seit diesem Horror-Jahr 1983 sind bei der Sicherheit der Rennstrecken, bei den Helmen und den mittlerweile mit Airbags ausgerüsteten Lederkombis riesige Fortschritte passiert.
«Der Unterschied bei der Ausrüstung zwischen meiner Zeit und heute ist wie Tag und Nacht», sagt die in den 70er und 80er Jahren aktive Schweizer Töff-Legende Jacques Cornu (68) zu Blick.
Aber auch der frühere 250-ccm-Star hat mit dem Dupasquier-Drama traurig erkennen müssen, dass sein geliebter Sport gefährlich geblieben ist. «Als Rennfahrer denkst du nicht daran, dass man sterben könnte. Das schlimmste Szenario ist eine Verletzung, die dich ein paar Rennen ausser Gefecht setzt. Dupasquier hatte sehr viel Pech», sagt der dreifache GP-Sieger.
Auch das Quali-Format ändern?
Cornu hofft nun, dass die Sicherheitsdebatte neu entfacht wird. «Auch wenn man sich nicht gegen alles schützen kann: Man muss immer weiter nach Verbesserungen suchen», sagt er und schlägt eine Idee vor, die Dupasquiers Tod verhindert hätte: Ein Einzelzeitfahren in der Quali statt den nur 15-minütigen Q1 und Q2, in denen gerne hektisch im Pulk gefahren wird.
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Im «Tages-Anzeiger» nennt Cornu eine weitere Idee. Die Einführung eines Helm-Airbags, der Kopf und Nacken eines gestürzten Piloten besser vor verheerenden Kollisionen mit heranbrausenden Gegnern schützen könnte.
Hohe Aufprallenergie muss absorbiert werden
Bei solchen Unglücken wie bei Jason oder 2011 Marco Simoncelli (†24) sei der Speed-Unterschied zwischen dem auf dem Asphalt rutschenden Sturzopfer und dem heranpreschenden Motorrad das Problem. Cornu zu Blick: «Angenommen, die Tempi betragen dann 100 km/h und 150 km/h. Der Schlag ist dann wie wenn man mit 50 km/h in eine Wand knallt.»
Der Helm sei mit der Absorbierung solch immenser Aufprallenergie überfordert. Cornu: «Da könnte ein Airbag um den Helm helfen. Ich weiss aber nicht, ob das technisch machbar ist.»