Lüthi im Glück nach Abschieds-GP
«Es ist wunderschön und sehr emotional»

Es ist der Tag der Abschiede beim Töff-Saisonfinal in Valencia. Tom Lüthi fährt bei seinem 318. GP-Start nochmals in die WM-Punkte. Danach wirds emotional.
Publiziert: 14.11.2021 um 13:11 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2021 um 16:25 Uhr
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Emotionale Rückkehr an die Box: Lüthi wird nach Rang 12 von seinen Mechanikern und vielen Wegbegleitern empfangen.
Foto: Waldemar Da Rin
Matthias Dubach aus Valencia

Aus und vorbei! Tom Lüthi (35) hängt nach zwanzig Jahren im GP-Sport seinen Helm an den Nagel.

Beim letzten Auftritt auf seinem Moto2-Töff erzielt Lüthi beim Saisonfinale in Valencia den 12. Rang. Das Töff-Wunder, nach der stärksten Quali seit zwei Jahren womöglich gar mit einem Sensations-Podestplatz aufzuhören, bleibt aus.

Zwar hält Lüthi in der Startphase so gut wie noch nie diese Saison in der Spitzengruppe mit. Doch nach einem Gerangel in der 7. Runde mit Marcel Schrötter und Problemen mit seinem Töff purzelt er vom siebten auf den zehnten Rang zurück. Da bringt auch das Mitfiebern von Freundin Noëlle in der Box nichts.

Dann geht auch der neue Weltmeister Remy Gardner vorbei und Tetsuta Nagashima vorbei. Doch immerhin gibts für Lüthi auf seinen letzten 64 Rennkilometern nochmals vier WM-Punkte.

Grosse Emotionen in der Box

Danach wirds emotional. Lüthi fährt an die Box zurück, lässt den Hinterreifen mit einem Burnout qualmen. Sein Team, Noëlle, viele Kollegen und Weggefährten empfangen ihn mit Applaus, es fliessen Tränen. Später kommen auch die Eltern Silvia und Hansueli dazu, sie haben den GP auf der Tribüne verfolgt. Lüthis Mama fällt Tom weinend um den Hals.

Danach genehmigt sich Lüthi in der Box ein kühles Bier. Er sagt: «Das war es! Es ist schade, den Töff das letzte Mal abgestellt zu haben. Aber es ist total okay so. Es ist wunderschön, dass so viele Leute gekommen sind. Viel mehr, als ich erwartet habe. Auch ich habe ein kleines Tränchen, es ist sehr emotional.»

Und das Rennen? «Ich hatte Probleme mit dem Grip am Hinterrad. Aber mit der Nummer 12 auf den 12. Rang, das passt», sagt Lüthi lachend. Er gibt zu: «Es war schwierig, den Fokus zu halten. Ich wollte auf keinen Fall noch stürzen!»

Lüthi muss gleich zweimal zu seinem allerletzten Grand Prix starten. Der Grund: In der Startrunde stürzen Marco Bezzecchi, Xavi Vierge und Lorenzo Baldassarri. Weil die Piste gereinigt werden muss, kommt die Rote Flagge raus. Neustart mit nur noch 16 statt 25 Runden. Lüthis Letzter wird zu einem Sprint.

Überraschung mit Sonder-Lackierung

Der Schweizer Ex-Weltmeister geht als Silberpfeil in sein letztes Rennen. Sein spanisches SAG-Team überrascht ihn zum Abschied mit einer chrom-glänzenden Sonder-Lackierung für seinen Helm und die Töff-Verkleidung.

Zudem tragen sein Töff und die Spezial-Shirts seiner Mechaniker Reminiszenzen an Toms Karriere. Wie seine grüne Startnummer aus der GP-Anfangszeit. Oder sein früheres Schnecken-Logo. Lüthi vor dem Start zu Blick: «Eine coole Überraschung. Ich habe nicht mitgekriegt, dass das vorbereitet wurde.»

Um 14 Uhr startet dann auch Töff-Ikone Valentino Rossi (42) zu seinem letzten GP. Der Italiener beendet seine beispiellose Karriere nach 26 WM-Saisons und neun WM-Titeln.

In der kleinen Moto3-Klasse kracht es einmal mehr diese Saison. Doch die drei in der Startrunde mitten im Pulk gestürzten Heisssporne kommen mit dem Schrecken davon. Das Rennen gewinnt Xavier Artigas (18, Sp). Supertalent Pedro Acosta (17) stand schon zuvor als neuer Weltmeister fest, der Spanier stürzt in der letzten Runde beim Kampf um den Sieg ins Kiesbett.

Der Tscheche Filip Salac, der den verunglückten Schweizer Jason Dupasquier im Prüstel-Team ersetzte, holt als Vierter das zweitbeste Ergebnis seiner Saison.

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