«Mein Gefühl ist normal, ich will meinen Job machen»
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Lüthi vor letztem Rennen:«Mein Gefühl ist normal, ich will meinen Job machen»

Nur die Freundin kommt
Deshalb ist Lüthis letzter GP so einsam

Nach 20 Jahren als GP-Pilot fährt Tom Lüthi am Sonntag in Valencia sein letztes WM-Rennen. Aber die grosse Abschiedsparty wie bei Valentino Rossi gibts beim Schweizer nicht.
Publiziert: 11.11.2021 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 11.11.2021 um 19:44 Uhr
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Kein Mensch da: Tom Lüthi fährt an diesem Wochenende in Valencia ziemlich einsam dem Karriereende entgegen.
Foto: Waldemar Da Rin
Matthias Dubach aus Valencia

An diesem Sonntag endet eines der grössten Kapitel im Schweizer Töff-Sport. Tom Lüthi (35) startet in Valencia zu seinem 318. Grand Prix (12.20 Uhr, live SRF2). Es ist sein letzter. Nach 20 Jahren in der Töff-WM macht der Emmentaler Schluss. Kommts nun an der Rennstrecke seines grössten Erfolgs zur grossen Abschieds-Party?

Nein. Da, wo Lüthi 2005 mit dem Titel-Triumph in der 125-ccm-WM für eine Schweizer Jubel-Orgie sorgte, bleibts um den Moto2-Piloten ruhig.

Ganz im Gegensatz zur ebenfalls abtretenden Töff-Ikone Valentino Rossi (42). Um den neunfachen Weltmeister wird ein riesiges Brimborium veranstaltet. Extra-Pressekonferenz, alle seine legendären Töffs werden aufgereiht, an einem Streckengebäude wird ein ikonenhaftes Rossi-Wandgemälde gepinselt und an einer anderen Wand sind die denkwürdigsten Karriere-Meilensteine verewigt – dort dürfen alle Piloten ihre Widmung hinterlassen.

Lüthi schreibt «Ciao» für Rossi

Auch Lüthi und Blick kommen daran vorbei. Tom schreibt für Rossi neben seinem Autogramm auch ein «Ciao» hin. Dabei gilt das «Ciao» für ihn genauso. Aber Lüthis letzter Arbeitstag als Rennfahrer wird im Gegensatz zur Rossis einsam.

Der Grund: Corona. Im Fahrerlager herrschen strikte Zugangsregeln. Vor allem die kleinen Teams wie Lüthis spanischer SAG-Rennstall dürfen kaum VIP-Gäste einladen.

Deshalb stand Lüthi vor einem Dilemma: Welche Wegbegleiter aus 20 Jahren GP-Sport soll er zur Dernière einladen? Bei der Planung mit Manager Daniel Epp ist rasch klar: Es sind zu viele Namen und viel zu wenige Boxen-Tickets vorhanden.

Freundin und Eltern in der Box

Um niemanden mit einer Absage zu enttäuschen oder gar zu verärgern, handelt der Ex-Weltmeister pragmatisch: Es lädt gar niemanden zu sich in die Box ein. «Ich wollte niemanden ausschliessen», sagt Lüthi. Einzig Freundin Noelle Dettwiler kommt am Freitag. Und die Eltern Silvia und Hansueli. Dabei wollten diese eigentlich den GP auf der Tribüne schauen, wurden nun aber doch noch kurzfristig von Epp mit Fahrerlager-Karten ausgestattet.

Ganz unter geht der Lüthi-Abschied aber nicht. Unter den erwarteten (und erlaubten) 70'000 Fans auf den Tribünen reist eine Handvoll nur wegen des Schweizers an. «Der Fanklub kommt mit einem Reisebus», sagt Ex-Weltmeister. Und Lüthis SAG-Team plant eine kleine Überraschungsaktion für den Sonntag.

Die grosse Abschiedsparty soll dann in der Schweiz folgen. Aber auch hier hat Lüthi ein Corona-Problem. Das Fest wird wohl erst nächstes Jahr steigen. Doch zuerst kommt GP Nummer 318!

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