Dieser Quali-Husarenritt von Tom Lüthi kommt aus dem Nichts!
Am letzten Rennwochenende vor seinem Rücktritt fährt der Emmentaler im Zeittraining plötzlich wie in alten Zeiten nochmals vorne mit. Dabei war er in den freien Trainings noch unter «ferner liefen» platziert.
Lüthi kämpft sich zunächst im Q1 mit einer Schlussattacke ins Q2. Was macht der Ex-Weltmeister dort? Er fährt einfach weiter Topzeiten. Am Ende wird es Rang 6. So gut war Lüthi in einem Moto2-Quali seit zwei Jahren nicht mehr! Letztmals fährt er 2019 ebenfalls in Valencia aus der zweiten Startreihe los.
Total-Umbau des Töffs bringt Lüthi Speed
In der Box seines spanischen SAG-Teams herrscht Jubelstimmung, als der Schweizer zurückkommt. Danach sagt Lüthi: «Das ist unglaublich. So macht es richtig Spass. In den Trainings ging nichts, ich war dauernd in Sturzgefahr. Also baute das Team den Töff vor der Quali komplett um. Das war ein Risiko. Aber plötzlich liess sich die Maschine viel besser um die Kurven steuern. Die ganze Saison hatte ich nie dieses gute Gefühl!»
Jetzt scheint sogar das in dieser verkorksten Saison eigentlich Undenkbare nicht unmöglich: Ein Podestplatz zum Karriereende. «Am schönsten wäre es, nochmals oben auf dem Podest zu stehen», ehe er sich selber bremst: «Es wird ein enges Rennen. Die Reifen werden entscheiden. So wie es heute plötzlich um 180 Grad besser ging, kann auch morgen wieder alles anders sein.» Auch die Pole-Position schnappt sich mit Simone Corsi (34) völlig überraschend ein Moto2-Veteran.
In der MotoGP fährt auch Töff-Legende Valentino Rossi in seiner letzten Quali nach 26 Jahren als GP-Pilot nochmals in die Top-Ten. Eine Ausnahme in dieser Saison, der 10. Startplatz ist die drittbeste Quali-Rangierung 2021. Den zehntausenden Fans, die fast alle nur wegen Rossis Abschied an der Strecke sind, gefällt die Show.
Monster-Crash von Espargaro
Knüppeldick kommts beim Töff-Saisonfinale für das MotoGP-Team Repsol Honda. Starpilot Marc Marquez fehlt sowieso schon wegen seinen Sehstörungen. Da erwischt es im Samstag-Training auch noch Marquez´ Teamkollegen Pol Espargaro heftig.
Der Spanier knallt nach einem Highsider brutal auf den Asphalt. Rasch ist klar: Dieser Monster-Crash hat Spuren hinterlassen. Der Spanier muss zur Abklärung ins Spital. Dort werden schwere Prellungen am Brustkorb diagnostiziert, Espargaro hat Schmerzen beim Atmen. Trotzdem will der Honda-Werksfahrer die Rennteilnahme am Sonntag noch nicht abschreiben.
In der kleinen Moto3-WM wetzt Überflieger und Rookie-Weltmeister Pedro Acosta (17) eine Scharte aus: Erste Pole-Position der Saison.