Das ging schnell! Noch am letzten Sonntag sitzt Dominique Aegerter (29) im SRF-Sportpanorama und schildert, dass er seine Saison in der MotoE nur eine Zwischenstation bei der Rückkehr in die angestammte Moto2 sein soll.
Und nun sitzt der Rohrbacher bereits dieses Wochenende wieder auf einem lauten Moto2-Benziner statt auf dem leisen MotoE-Elektro-Töff. Aegerter springt in Tschechien-GP beim holländischen RW-Rennstall ein – für Landsmann Jesko Raffin (24), der weiter an rätselhaften Kreislaufproblemen leidet und für den GP in Brünn ein Startverbot vom Arzt bekommen hat.
Damit wiederholt sich die Geschichte vom letzten Jahr: Damals ist es Raffin, der keinen Moto2-Platz findet und deshalb elektrisch in der MotoE fährt. Doch dann kann er einen verletzten Piloten in der Moto2 ersetzen, zeigt gute Leistungen und bekommt einen Stammplatz für 2020.
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Aegerter happy über Fahrpraxis
Nun ist es der Zürcher, der ausfällt. Und Aegerter, der profitiert und zum unverhofft frühen Moto2-Comeback kommt. Der Berner fährt nun als aktueller MotoE-WM-Leader nach Brünn, wo er im Gegensatz zur Elektro-Liga nichts mit dem Podest zu tun haben wird. Raffins Töff ist ein exotisches Motorrad vom japanischen Hersteller NTS. In seinen zehn Moto2-Jahren ist Aegerter Töffs von Suter, Kalex und MV Agusta gefahren.
«Für mich ist es eine gute Gelegenheit, zu Fahrpraxis zu kommen, denn das nächste MotoE-Rennen findet erst im September statt», sagt Aegerter zu BLICK, «ich wünsche Jesko aber auf jeden Fall eine möglichst schnelle Genesung und eine rasche Rückkehr.»
Von seinem deutschen IntactGP-Team, bei dem Tom Lüthi einer der Moto2-Piloten ist und Aegerter der MotoE-Vertreter, hat der Rohrbacher die Freigabe bekommen. RW-Racing-Teamchef Jarno Janssen sagt: «Wir sind sehr zufrieden, dass wir mit Aegerter einen so erfahrenen Fahrer bekommen konnten.»