Dominique Aegerter (29) und die MotoE – das scheint zu passen! Von Startplatz 1 aus ging der Oberaargauer in Jerez (Sp) ins zweite Rennen der Saison. Und von dort liess sich der Elektrotöff-Neuling nur noch ganz kurz verdrängen.
«Zum Glück fahren wir am frühen Vormittag, wo die Strecke noch mehr Grip hat», hatte sich Aegerter am Tag davor bereits optimistisch gezeigt. «Darauf freue ich mich, weil mir das besser liegt. Trotzdem darf in der kurzen Distanz mit nur sechs Runden nichts dazwischenkommen.»
Saisonlauf Nummer 2 wurde spektakulär: Allerdings vor allem hinter Aegerter, wo sich die Konkurrenz heftige Duelle lieferte. Nach der ersten Runde zog Alejandro Medina (23) kurz am Berner vorbei. In der dritten Runde sorgte Aegerter dann für Ordnung und setzte sich nach und nach vom Rest des Feldes ab.
Zwei Runden vor Schluss des nur sechs Runden langen Rennens kam es für Domi sogar noch besser: Auftaktsieger Eric Granado (24) aus Brasilien wurde bei einem Zusammenstoss mit dem Italiener Matteo Ferrari (23) gebremst. Ferrari stürzte, Granado rettete drei Punkte ins Ziel – vorneweg aber fuhr Aegerter sicher zum Sieg – und setzte sich gleichzeitig an die Spitze der WM-Wertung.
Quartararo siegt schon wieder
In der MotoGP macht Fabio Quartararo (21) weiter auf sich aufmerksam: Überragend, was dieser Junge zeigt! Das Töff-Wunderkind legt nach seinem Premieren-Sieg vor einer Woche in Jerez gleich nach. Der Franzose gibt sich von Start bis Ziel keine Blösse und fährt der MotoGP-Konkurrenz in einem ultraheissen Rennen (37 Grad Lufttemperatur, gegen 60 Grad auf dem Asphalt) auf und davon und wird damit der jüngste Start-Ziel-Sieger in der MotoGP seit Marc Marquez – der Spanier fehlt in Andalusien mit gebrochenem Arm.
Lange Zeit erster Verfolger des Franzosen: Valentino Rossi (41). Der «Dottore», der Quartararo 2021 im Yamaha-Werksteam wird weichen müssen, wird erst in der vorletzten Runde von Teamkollegen Maverick Viñales auf Platz 3 verdrängt – erster Podestplatz seit Frühling 2019 für die Legende. «Ich bin sehr, sehr glücklich, weil es lange her ist, dass ich ein gutes Ergebnis eingefahren habe», so der Italiener. «Es ist zwar kein Sieg, aber ähnlich.» Dieser geht eben an das Megatalent Quartararo. Die grossen Worte findet der Franzose dafür nicht. «Ich weiss gar nicht, was ich sagen soll, ausser vielen Dank an mein Team. Es fühlt sich so gut an, zweimal hintereinander gewonnen zu haben.»
Lüthi fährt in der Moto2 auf Platz 7
Ein bisschen ausführlicher wird Tom Lüthi (33). Bisher läuft es in der Moto2 noch nicht so richtig rund für den Emmentaler und sein IntactGP-Team – die Abstimmung seiner Kalex-Maschine bekommen Töff-Tom und seine Crew noch immer nicht so recht hin.
Platz 7 im Moto2-Rennen ist nach Quali-Rang 9 immerhin ein kleiner Schritt nach vorne. «Es war eine kleine Befreiung nach diesem siebten Platz im Rennen, vor allem wenn ich zurück auf die letzte Woche schaue, wo es so schwierig war. Fast ein Wochenende zum Vergessen», so Lüthi. « Ich habe viel probiert und dieses Ergebnis ist ein kleiner Lohn für die Arbeit, auch wenn es natürlich noch nicht das Ende sein soll. Die Richtung stimmt, es geht vorwärts.» (eg)