Vor zehn Jahren starb Töff-Star Simoncelli
Vater Paolo betreibt Marco (†24) zu Ehren ein WM-Team

Er ist der bisher letzte Tote in der Töff-Königsklasse. Obwohl sich der Unfall von Marco Simoncelli zum zehnten Mal jährt, ist der MotoGP-Star unvergessen. Auch wegen seines Vaters.
Publiziert: 23.10.2021 um 13:05 Uhr
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Es passiert am 23. Oktober 2011: Im MotoGP-Rennen in Sepang schlittert Marco Simoncelli (l.) vor die Töffs von Colin Edwards (2.v.r.) und Valentino Rossi (r.), die nicht ausweichen können und den Italiener überrollen.
Foto: Keystone
Matthias Dubach

Die Töff-WM erlebt dieses Wochenende in Misano eine Achterbahn der Emotionen. Einerseits ist da die Party-Stimmung, weil Töff-Ikone Valentino Rossi (42) im drittletzten Rennen seiner Karriere das letzte Mal in Italien startet.

Aber da ist auch die grosse Trauer. Am Samstag jährt sich der Todestag von MotoGP-Star Marco Simoncelli (†24) zum zehnten Mal. Ausgerechnet zu diesem schwarzen Jubiläum fahren die WM-Piloten auf dem «World Circuit Marco Simoncelli». Die Strecke an der Adriaküste wurde zu Ehren des verstorbenen Italieners umbenannt.

Auch Marcos Vater Paolo kommt an die Strecke. Aber eigentlich nicht wegen des Todestags. Er ist immer im GP-Fahrerlager. Denn der Mann, der seinen Sohn beim schrecklichen Überrollunfall in Malaysia verloren hat, betreibt in der Moto3-WM ein eigenes Team.

Ein Team als neuer Fokus im Leben

Zwar wollte auch Paolo Simoncelli eine Weile lang nichts mehr mit dem Töff-Sport zu tun haben. Also genauso wie es nun der Familie des im Mai verstorbenen Fribourgers Jason Dupasquier (†19) ergeht.

Doch zwei Jahre nach dem brutalen Drama in Sepang gründet Simoncellis Vater zu Ehren von Marco das Team «SIC58 Squadra Corse». Er sagte einst zu seiner Rückkehr in den Sport, der ihm den Sohn nahm: «Dieses ganze Projekt ist eigentlich entstanden, um mich am Leben zu erhalten.» Paolo will jungen Talenten die Werte vermitteln, die Marco zum 250-ccm-WM-Titel und an die MotoGP-Spitze gebracht haben.

Und das kleine Team sorgt denn mit seinen Podestplätzen auch massgeblich dafür, dass der bisher letzte Tote der Königsklasse auch nach zehn Jahren nicht in Vergessenheit gerät.

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