Knall in Dupasquiers Ex-Team
Sportchef Tom Lüthi wechselt den Chefmechaniker aus

Schon in seiner ersten Saison als Töff-Sportchef muss Tom Lüthi durchgreifen. Weil sein spanischer Pilot hinterherfährt, kehrt der ehemalige Chefmechaniker von Jason Dupasquier ins Team zurück.
Publiziert: 30.09.2022 um 08:42 Uhr
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Ex-Weltmeister Tom Lüthi ist jetzt Töff-Sportchef: Nun reagierte der Schweizer auf die schwachen Resultate seines spanischen Fahrer-Juwels.
Foto: freshfocus
Matthias Dubach

Früher überholte Tom Lüthi (36) auf der Rennstrecke gnadenlos seine Gegner – heute fällt er als Töff-Sportchef gnadenlose Personalentscheidungen!

Doch der Reihe nach. Seit seinem Rücktritt ist der Ex-Weltmeister im deutschen Prüstel-Rennstall Sportchef. Es ist das Moto3-Team, bei dem der Schweizer Jason Dupasquier (†19) bis zu seinem Todessturz 2021 gefahren ist.

Dieses Jahr wollten die Deutschen mit Lüthi, mit zwei neuen Fahrern aus Spanien und neu als Werksteam für die chinesische Marke CF-Moto in bessere Zeiten rasen. Aber stattdessen steckt das Team in der Krise. Vor allem Riesentalent Xavier Artigas (19), der um den WM-Titel fahren wollte, aber ohne Podestplatz nur WM-Elfter ist.

«Es gab Handlungsbedarf»

Das sorgte für dicke Luft. Vor dem GP in Aragon kam es zum Knall. Sportchef Lüthi griff in Absprache mit Teamchef Florian Prüstel durch und wechselte mitten in der Saison den Chefmechaniker aus. «Die Resultate waren nicht so, wie sie sein sollten. Es gab Handlungsbedarf», sagt Lüthi.

Der Italiener Massimo Capanna ist weg. Dessen Job übergibt Lüthi einem ganz besonderen Mann: Stefan Kirsch (60). Der Deutsche war Chefmechaniker von Dupasquier und ein enger Vertrauter des Fribourgers. Nach der Saison mit dem tragischen Todesfall zog sich Kirsch vom GP-Sport zurück. Wegen des Dupasquier-Dramas, aber auch, weil er die Neuausrichtung des Rennstalls skeptisch betrachtete.

Nun ist Kirsch dennoch plötzlich wieder dabei. Er soll Lüthis Krisen-Piloten in die Spur bringen. Inklusive dem GP in Thailand dieses Wochenende verbleiben dafür noch vier Rennen. «Tom hat mich gefragt, ob ich für den Rest der Saison aushelfen könne. Danach schauen wir, wie es weitergeht», sagt Kirsch.

Lüthi: «Es ist schön, dass Stefan zurück im Team ist. Wir wollen noch dieses Jahr mit Artigas gute Resultate holen, er hat viel Potenzial!»

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