Nach Flückiger-Freispruch
Dopingjägern droht jetzt eine Klage

Der Freispruch entlastet Mountainbike-Profi Mathias Flückiger vorerst vom Dopingverdacht. Doch der Fall ist längst nicht vorüber. Auch, weil der Berner selber nun rechtliche Schritte ins Auge fassen könnte.
Publiziert: 25.05.2024 um 10:42 Uhr
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Aktualisiert: 25.05.2024 um 10:54 Uhr
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Mathias Flückiger fährt dem Dopingverdacht davon: Die Disziplinarkammer spricht den Mountainbike-Profi frei.
Foto: keystone-sda.ch
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Das jüngste Kapitel im verzwickten Dopingverdachtsfall um Mountainbike-Star Mathias Flückiger (35) ist trotz Freispruch durch die Disziplinarkammer längst nicht das letzte. Noch bevor die detaillierte Urteilsbegründung vorliegt, reden die Dopingjäger von Swiss Sports Integrity (SSI) erbost davon, dass sie die Eckdaten des Freispruchs nicht akzeptieren werden. Der Weiterzug an das internationale Sportgericht TAS steht im Raum. 

Das, weil der Freispruch auf einer nicht verwertbaren Dopingprobe fusst – die SSI hingegen überzeugt ist, dass mit Flückigers Urinprobe alles korrekt ablief.

Doch nicht nur am TAS in Lausanne könnte sich die Richterschar womöglich bald mit dem Fall Flückiger beschäftigen. Swiss Sports Integrity droht nun auch, selber zur angeklagten Partei zu werden. Denn mit dem nun vorliegenden Freispruch wird das schon länger herumspukende Szenario wahrscheinlicher, dass Flückiger die Schweizer Dopingjäger auf Schadensersatz verklagen könnte. 

Der Freispruch bestätigt Flückigers Argumentation

Denn Stand jetzt trifft die schon immer angeführte Argumentation des Mountainbikers ins Schwarze. Flückiger und seine Berater machten schon immer Verfahrensfehler geltend und dass sein «atypisches Analyseergebnis» weder öffentlich gemacht noch zu einer provisorischen Sperre hätte führen dürfen. 

Der Freispruch durch die Disziplinarrichter stützt jetzt diese Ansicht, dass Flückiger zu Unrecht seit bald zwei Jahren mit einem durch die SSI verfolgten Dopingverdacht leben musste. Folgt jetzt die Schadensersatzklage gegen die SSI?

Flückiger und seine Mitstreiter äussern sich momentan nicht zu dieser Frage. Der Oberaargauer kämpft an diesem Wochenende beim letzten Rennen der Selektionsphase noch um sein Ticket für die Olympischen Spiele in Paris. Der 35-Jährige lässt in einer ersten Stellungnahme einzig verlauten, dass er hocherfreut und erleichtert sei, vom Vorwurf entlastet zu sein. 

SSI-Boss: «Wir wollen einfach Rechtssicherheit»

SSI-Direktor Ernst König sagt an der Medienkonferenz vom Freitagabend: «Mit einer möglichen Schadensersatzforderung hat unser Vorgehen nichts zu tun. Wir haben keine Ahnung, ob der Athlet diesen Schritt plant. Wir wollen einfach Rechtssicherheit.» 

Der Fall Flückiger wird weitere Kapitel kriegen. König dazu: «Ich möchte betonen, dass wir das bedauern. Wir haben kein Interesse, das Verfahren zu verlängern. Es dauert schon viel zu lange.» Die Frage, wessen Schuld das ist, spaltet nun alle Beteiligten tiefer denn je. 

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