Joel Roth mit Monstertour statt Strandferien
Weltcup-Mountainbiker wollte mit Velo nach Portugal

Als Mountainbike-Profi hat er die Fitness dazu. Dennoch wagte Joel Roth ein aussergewöhnliches Veloabenteuer, als er sich per Rad nach Porto aufmachte. Doch der Aargauer kam nicht am Ziel an.
Publiziert: 20.10.2023 um 15:23 Uhr
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Start zum Velo-Abenteuer: Joel Roth vor seiner Bikepacking-Tour nach Porto.
Foto: Zvg
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Nach dem Weltcup-Final in Kanada war sich die Mountainbike-Szene einig: Jetzt gehts nach einer anstrengenden Saison ab in die Ferien. Doch während gefühlt die ganze Bike-Szene am Strand liegt, macht Joel Roth (24) zum Start der Winterpause was ganz anderes: Er fährt Velo – so viel wie das ganze Jahr nicht. 

Roth plante eine Monstertour. Auf dem Zweirad von seiner Aargauer Heimat Kölliken bis nach Porto. «Ich fahre einfach sehr gerne Velo. Und in Portugal war ich noch nie», sagt Roth zu Blick. Rund 2000 km mit Muskelkraft in sechs Tagen. Das sind über 300 km pro Tag. 

Vor einem Jahr mit dem Velo nach Barcelona

Auf den Geschmack gekommen ist Roth vor einem Jahr. Schon damals unternahm er eine heftige Tour im Stil des trendigen Bikepackings (mehrtägige Touren mit wenig Gepäck). «Damals bin ich 1000 km nach Barcelona gefahren. Es hat mir extrem gut gefallen. Und da ich mich in Barcelona noch richtig frisch gefühlt habe, habe ich diesmal ein entfernteres Ziel gesucht», schildert der Bike-Profi vom Schweizer Bixs-Rennstall. 

Während also seine Weltcup-Kollegen die Beine hochlegen, pedalt Roth los. Ganz allein. Das Navi zeigt ihm den direkten Weg übers Land an. 

Der Trip ist für den Aargauer, der 2023 im Weltcup mit Rang 10 in Les Gets auffiel, ein Entspannungsprogramm der anderen Sorte. «Natürlich ist es für den Körper nicht erholsam. Aber für den Kopf. Man schaltet richtig ab, man ist total im Hier und Jetzt. Es hat etwas Meditatives», schildert der U23-Europameister von 2020. «Und für die körperliche Erholung ist die Saisonpause ja noch genug lang.»

Abbruch in Frankreich wegen Knieschmerzen

Doch dann ist Roth nach etwa 700 gefahrenen Kilometern irgendwo mitten in Frankreich, als sich sein Knie meldet. «Es begann zu schmerzen. Ich habe einige Pausen eingelegt, aber ich konnte kaum noch bergauf fahren», sagt Roth.

Er fällt einen pragmatischen Schluss: Abbruch des Rad-Abenteuers. Als Bike-Profi will er nicht für eine Plauschtour seine Gesundheit riskieren. Mit dem Zug fährt er via Paris heim in die Schweiz. Portugal muss warten.

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