Am Dienstag fällt Vorentscheidung
Segel-Coach von Alinghi Red Bull mit Standpauke an die Crew

Alinghi Red Bull Racing steht nach vier Niederlagen in der Quali-Regatta für den America's Cup unter Druck. Am Dienstag müssen die Genfer gegen Orient Express gewinnen, um ihre Halbfinalchancen zu wahren. Segel-Coach Brad Butterworth fordert bessere Starts.
Publiziert: 02.09.2024 um 16:57 Uhr
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Aktualisiert: 03.09.2024 um 09:16 Uhr
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Alinghi Red Bull Racing im Flug übers Wasser: Doch die Schweizer stehen bei Halbzeit der Vorausscheidung noch immer mit null Punkten da.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Alinghi Red Bull Racing verliert viertes Rennen der Quali-Regatta
  • Entscheidendes Duell gegen Orient Express am Dienstag
  • Segelcoach Butterworth knöpft sich Bootscrew vor
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Wieder nichts. Alinghi Red Bull Racing kommt in der Vorausscheidung für den America's Cup nicht vom Fleck, am Sonntag gibts für die Genfer die vierte Niederlage im vierten Rennen der Quali-Regatta Louis Vuitton Cup. Null Punkte bei Halbzeit. Vier von acht Duellen sind vorbei – und in der Vorausscheidung taucht bereits das Horrorszenario am Horizont auf, sich schon am Sonntag als erstes Team vom America's Cup verabschieden zu müssen.

Um weiter hoffen zu können, nach der Round Robin zu den Top-4 der fünf Teilnehmer zu gehören, die in den Halbfinal kommen, wird das Duell am Dienstag gegen Orient Express (ab 14.00 Uhr, SRF2 live) wohl entscheidend. Die Franzosen gelten eigentlich als schwächstes Team, doch sie konnten Alinghi Red Bull im ersten Aufeinandertreffen bezwingen.

Jetzt müssen die Genfer im «Rückspiel» zurückschlagen, um im Schneckenrennen um den letzten Halbfinal-Platz gegen Orient Express wenigstens auszugleichen. Bliebe es bis zum Ende der Round Robin 1:1, käme es – ein freier Termin vorausgesetzt – zu einem alles entscheidenden Duell auf dem Wasser. Liesse das Wetter keine Ansetzung zu, wäre das Ranking der Vorregatta ausschlaggebend: Bei diesem Szenario hätte Alinghi die Nase vorn, weil die Franzosen dort am schlechtesten waren.

Butterworth lupft es nach Startdebakeln den Hut

Doch dass die America'-Cup-Kampagne bei der Rückkehr nach 14 Jahren schon am kommenden Sonntag vorbei sein könnte, macht nun die Bosse von Alinghi langsam aber sicher nervös. So nervös, dass Brad Butterworth sogar in der offiziellen Teamkommunikation Klartext redet. Der neuseeländischen Segellegende, 2007 Alinghi-Skipper beim America's-Cup-Sieg und jetzt als Vorstandsmitglied im Team, lupfte es nach den ersten drei Rennen den Hut. Denn die Bootsbesatzung um Steuermann Arnaud Psarofaghis hatte wiederholt die enorm wichtige Startphase verbockt und so die Rennen im Prinzip schon vor der Startlinie verloren.

Butterworth: «Zuallererst müssen wir den Start in den Griff bekommen. Wir sind dreimal schlecht gestartet und haben drei Rennen verloren. Du trittst hier gegen die besten Jungs der Welt an, da kannst du nicht zulassen, ihnen am Start den Vortritt zu lassen. Du darfst gar nichts zulassen!»

Am Dienstag muss gegen die Franzosen der erste Sieg her

Der Seebär aus Neuseeland erwähnt speziell den Lapsus gegen Ineos Britannia: «Als die Briten sich vor uns setzten, fielen wir von den Foils, und das war für uns der Anfang vom Ende des Rennens. Du darfst dich nicht darauf verlassen, dass die anderen auch von den Foils fallen oder dass das Rennen abgebrochen wird oder was auch immer. Du musst unter den Bedingungen klarkommen, die nun einmal herrschen!»

Eine regelrechte Standpauke in Richtung Psarafaghis und Co. Man darf davon ausgehen, dass Butterworth auch die Meinung von Teambesitzer Ernesto Bertarelli widergab. Eine erste Wirkung erzielte sie: Am Sonntag gegen Luna Rossa zeigte Alinghi Red Bull den besten Start bisher, was aber auch nicht den Erfolg brachte. Ohnehin hilft das alles wenig, wenn am Dienstag das zweite Rennen gegen die Franzosen in die Hose gehen sollte.

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