Auch in Oslo mischt Zehnkämpfer Simon Ehammer (22) bei den besten Weitspringern mit. Wie vor zwei Wochen in Rabat (Mar) steht er auf dem Diamond-League-Podest – diesmal mit 7,95 m als Dritter. Zufrieden ist der Appenzeller nicht: «Ich wünschte mir mehr, vor allem wenn ich sehe, dass der Sieg mit 8,10 wegging», sagt er zu SRF. Diesen holt sich erneut Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (Gr). Klar, hat Ehammer andere Weiten im Kopf: Ende Mai in Götzis (Ö) pulverisierte er mit 8,45 m den Schweizer Rekord.
Noch etwas ärgert den Leichtathleten des Monats Mai beim verregneten Meeting in der norwegischen Hauptstadt: Die Organisation! «Wir hatten zuerst kein Zelt und standen zuerst im strömenden Regen», schildert er. «Es waren schwierige Verhältnisse und es gab lange Pausen.»
Galgenhumor bei anderen beiden Schweizern
Zum ersten Mal in der Diamond-League-Geschichte starteten im Weitsprung zwei Schweizer. Neben Ehammer Benjamin Gföhler (28) vom LC Zürich. Was er nach dem neunten Platz mit 7,43 m vom Meeting mitnehme? «Viele nasse Kleider», sagt Gföhler zu SRF.
Und Hürden-Sprinter Jason Joseph (23), Fünfter mit 13,55 s über 110 m ist enttäuscht: «Es ist sicher nicht das, was ich in den Beinen habe.» Letzten August lief der Basler 13,12 s. So fügt er nach seinem zweiten Outdoor-Hürdenlauf in diesem Sommer an: «Es wäre ja langweilig, jetzt schon 13,10 s zu laufen.»
Der Sieg über 110 m Hürden geht erneut an Devon Allen (27, USA), der sich ab August als NFL-Profi bei den Philadelphia Eagles versucht.
Nur fünf Läufer je schneller über Meile
Ein Einhemischer sorgt zum Abschluss des Abends für ein dickes Ausrufezeichen: Jakob Ingebrigtsen (21) läuft die Meile (1,61 km) in 3:46,46. Den 23-jährigen Weltrekord in der nichtolympischen Disziplin vom Marokkaner Hicham El Guerrouj (3:43,13) verpasst er um drei Sekunden. Nur vier weitere Läufer und nur ein einziger Europäer waren je schneller als das norwegische Supertalent. (str)