Das Citius-Meeting in Bern wird für die Lokalmatadorinnen zur Bühne für den Gala-Auftritt: Mujinga Kambundji (29) und ihre Schwester Ditaji (20) katapultieren sich im Leichtathletikstadion Wankdorf an die Spitze des Kontinents. Mujinga ist nach ihrem Schweizer Rekord (22,18) über 200 m die Nr. 1 in Europa in diesem Jahr, Ditaji ist dank ihrer neuen persönlichen Bestzeit von 12,77 über 100 m Hürden nun die Nr. 4 des Kontinents.
Wäre die Holländerin Nadine Visser nicht gleichzeitig in Turku (Fi) noch fünf Hundertstel schneller gelaufen, die Kambundji-Schwestern stünden beide in den Top 3.
Die Sprünge von Mujinga und Ditaji Kambundji
Eine sensationelle Familienbilanz. Und ein Versprechen für den Sommer, in dem WM und EM anstehen. «Bei Mujinga ist es ja klar, wir müssen über Medaillen reden», sagt Adrian Rothenbühler, der beide Schwestern trainiert. «Besonders an der EM in München.» Da gibts über 100 m, über 200 m und mit der 4x100-m-Staffel gleich drei Chancen. Für Ditaji wird gerade auf europäischer Bühne der Finaleinzug zum Thema werden.
Aber wer weiss, vielleicht liegt ja noch viel mehr drin. Niemand weiss das besser als Rothenbühler: Bei den Kambundjis kommen die Steigerungen meist in Leistungssprüngen. «Bei ihnen ist eine kontinuierliche, lineare Steigerung nicht der Normalfall.»
Pause für Mujinga, Königsklassen-Premiere für Ditaji
Der kam bei Mujinga pünktlich zum Höhepunkt in Bern. Nachdem sie zuvor dreimal bei 22,80 angestanden war, folgte nun der Sprung auf Weltklasse-Niveau. «Ich habe im Lauf gemerkt, dass es gut ist», sagt die Bernerin über ihren Rekord-Sprint, bei dem schon auf der Ziellinie ein Lächeln über ihr Gesicht zu huschen schien. «In der Kurve war klar, dass es eine richtig gute Zeit wird, wenn sie es bis ins Ziel bringt», sagt Rothenbühler.
Leichtathletik: Mujinga Kambundji knackt Schweizer Rekord über 200 Meter
Nachdem es in Bern ein gemeinsamer Auftritt war, trennen sich die Wege der Kambundji-Schwestern nun vorerst. Während Mujinga die Diamond League in Paris am Wochenende sausen lässt, um sich auf Training und Erholung zu konzentrieren. Ditaji dagegen startet in Paris. Es ist ihr erster Diamond-League-Start im Ausland. Der nächste Schritt – und vielleicht der nächste Sprung, ganz im Kambundji-Stil.