Der Plan klingt bestechend einfach. «Einmal aufwärmen, zweimal sprinten», sagt Mujinga Kambundji (29) über das, was sie am Dienstagabend vor hat. Ein Rezept, das offensichtlich funktioniert. Über 100 m ist sie in 11,11 Sekunden beim Citius-Meeting in Bern so schnell wie vor zwei Wochen in Eugene in der Diamond League – und das bei 1,3 m/Sekunden Gegenwind.
Etwas mehr als eine Stunde später setzt sie noch einmal einen drauf: In 22,18 Sekunden wetzt Kambundji über die 200 m im Wankdorf-Leichtathletikstadion. Neuer Schweizer Rekord! Der Jubel ist gross, als im Heimstadion der Bernerin, vor den Augen der ganzen Familie inklusive Grossmutter Hanni, der nächste Karriere-Höhepunkt der Lokalmatadorin fest steht.
Der Sprung kommt früher als erwartet für Kambundji
Es ist die schnellste Zeit, die eine Europäerin dieses Jahr über 200 m gelaufen ist. Ein Ausrufezeichen früh in der Saison, der Beleg dafür, dass Kambundji, die am Freitag 30 Jahre alt wird, auch diesen Sommer zu Höhenflügen in der Lage ist. «Es überrascht mich, dass der Sprung schon jetzt gekommen ist», sagt die Bernerin. «Aber es tut mir mental gut, dass ich die Marke jetzt schon geknackt habe.»
Letzte Saison arbeitete sie sich an ihrer eigenen Bestmarke ab, egalisierte mit 22,26 zweimal ihren Schweizer Rekord aus dem Jahr 2019. Nun ist der Sprung über diese Hürde geschafft.
Die Frage stellt sich: Was ist diesen Sommer möglich, wenn Kambundji ihren Formaufbau so weiter durchziehen kann? Vorerst legt sie eine Wettkampf-Pause ein. Statt in Paris in der Diamond League an den Start zu gehen, setzt sie auf Training. «Ich brauche im Moment qualititativ hochwertige Trainingsläufe.»
Ditaji Kambundji feiert in Paris ihre Diamond-League-Premiere
Ganz ohne eine Kambundji wird es aber auch in Paris nicht laufen. Mit Ditaji Kambundji (20) wird Mujingas jüngere Schwester dort ihre Diamond-League-Premiere feiern. «Nach meiner Zeit in Genf wurde ich angefragt», sagt sie. Dort war sie die 100 m Hürden in 12,81 gelaufen. «Ich freue mich sehr darauf!»
Dass der Auftritt in der Westschweiz keine Eintagsfliege war, belegt sie zwischen den beiden Einsätzen der grossen Schwester: Ditaji Kambundji verbessert ihre persönliche Bestzeit in ihrer Paradedisziplin ebenfalls, die neue Bestmarke steht bei 12,77 Sekunden. Ebenfalls stark: Noemi Zbären (28), die mit 12,99 erstmals seit sieben Jahren die 13-Sekunden-Marke knackt.
Männer
200 m (GW 0,4): 1. Svensson (Sz) 20,52. – 400 m: 1. K. Borlée (Be) 45,12. 2. D. Borlée (Be) 45,18. 4. Spitz (Sz) 45,55. 5. Petrucciani (Sz) 45,79. – 800 m: 1. Langford (Gb) 1:47,34. 4. Oester (Sz) 1:48,31. 7. Wipfli (Sz) 1:48,90. – 110 m H. (GW 1,0): 1. Svoboda Tsch) 13,52. 5. Jaquet (Sz) 13,91. – 400 m H.: 1. Watrin (Be) 48,90. 3. Bonvin (Sz) 49,30. – Kugel: 1. Kokoshka (Ukr) 19,94. 6. S. Wieland (Sz) 18,31.
Frauen
100 m (GW 1,3): 1. M. Kambundji (Sz) 11,11. 2. Frey (Sz) 11,43. 4. Kora (Sz) 11,48. – 200 m (windstill): 1. M. Kambundji (Sz) 22,18. 2. Horowska (Pol) 22,98. 4. Del Ponte (Sz) 23,15. – 400 m: 1. Klaver (Ho) 51,21. 7. Lemmens (Sz) 52,87. – 100 m H. (RW 0,1): 1. D. Kambundji (Sz) 12,77. 2. Zbären (Sz) 12,99. 3. Zagré (Be) 13,18. – Stab: 1. Moser (Sz) 4,40. – Weit: 1. Brume (Nig) 6,92. 2. Assani (De) 6,45.
Männer
200 m (GW 0,4): 1. Svensson (Sz) 20,52. – 400 m: 1. K. Borlée (Be) 45,12. 2. D. Borlée (Be) 45,18. 4. Spitz (Sz) 45,55. 5. Petrucciani (Sz) 45,79. – 800 m: 1. Langford (Gb) 1:47,34. 4. Oester (Sz) 1:48,31. 7. Wipfli (Sz) 1:48,90. – 110 m H. (GW 1,0): 1. Svoboda Tsch) 13,52. 5. Jaquet (Sz) 13,91. – 400 m H.: 1. Watrin (Be) 48,90. 3. Bonvin (Sz) 49,30. – Kugel: 1. Kokoshka (Ukr) 19,94. 6. S. Wieland (Sz) 18,31.
Frauen
100 m (GW 1,3): 1. M. Kambundji (Sz) 11,11. 2. Frey (Sz) 11,43. 4. Kora (Sz) 11,48. – 200 m (windstill): 1. M. Kambundji (Sz) 22,18. 2. Horowska (Pol) 22,98. 4. Del Ponte (Sz) 23,15. – 400 m: 1. Klaver (Ho) 51,21. 7. Lemmens (Sz) 52,87. – 100 m H. (RW 0,1): 1. D. Kambundji (Sz) 12,77. 2. Zbären (Sz) 12,99. 3. Zagré (Be) 13,18. – Stab: 1. Moser (Sz) 4,40. – Weit: 1. Brume (Nig) 6,92. 2. Assani (De) 6,45.