Staffel-WM ohne Sprintstar
Das Dilemma um die Sonderrolle von Kambundji

An der Staffel-WM auf den Bahamas werden die Olympia-Tickets verteilt. Die Schweizerinnen starten ohne Mujinga Kambundji. Sie wird erst in Paris im Team laufen.
Publiziert: 03.05.2024 um 15:31 Uhr
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Aktualisiert: 04.05.2024 um 11:08 Uhr
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Mujinga Kambundji: Die Staffel-WM auf den Bahamas lässt die schnelle Schweizerin aus.
Foto: keystone-sda.ch
Carl Schönenberger

Die Schweizer 4x100-m-Frauen sind das Aushängeschild von Swiss Athletics. Angeführt von Sprint-Queen Mujinga Kambundji (31) haben sie bei Olympia in Tokio (2021) und bei der WM in Doha (2019) zweimal Platz 4 erreicht.

In dieser Saison gibts für das schnelle Frauen-Quartett mit der EM in Rom (7. bis 12. Juni) und Olympia in Paris (26. Juli bis 11. August) gleich zwei Chancen, auf der ganz grossen Bühne zu brillieren. Am Wochenende nehmen die Schweizerinnen bei der Staffel-WM auf den Bahamas Anlauf für ihren grossen Traum. Doch ohne Kambundji.

In Paris wird eine Teamkollegin weichen müssen

Obwohl es auf der Karibik-Insel um 14 der verfügbaren 16 Startplätze bei den Olympischen Spielen geht, verzichtet Kambundji nach ihren beiden Diamond-League-Auftritten in China auf den Bahamas-Trip. Nicht nur das: Die Staffel muss voraussichtlich auch bei der EM in Rom ohne die Berner Leaderin auskommen, erst beim Olympia-Highlight will die 200-m-Europameisterin im Quartett mittanzen. Eine andere Sprinterin soll ihr dann Platz machen.

Es ist das Dilemma vieler Nationen. Die Staffel geniesst bei vielen internationalen Sprintstars keine hohe Priorität, doch am Grossanlass kommts dann zur Einwechslung – weil die schnellsten verfügbaren Beine dann eben wertvolle Hundertstelsekunden im Medaillenkampf bringen können.

Für Olympia muss das Team die Vorläufe überstehen

Doch auch ohne Kambundji und ohne die nach wie vor nicht zur Verfügung stehende Ajla del Ponte (27) dürften die Schweizer Sprint-Frauen mit dem Olympia-Ticket in der Tasche von den Bahamas zurückkehren, denn unter die besten 14 Nationen müssten sie es schaffen. Werden die Vorläufe am Samstag überstanden, ist das Paris-Ticket fix. 

Mit Sarah Atcho-Jaquier (28), Salomé Kora (29) und Géraldine Frey (26) sind immerhin drei Sprinterinnen mit Staffel-Routine am Wochenende am Start. Und bei einem Testwettkampf in Curacao, wo die Schweizerinnen zehn Tage trainierten, hat Youngster Emma van Kamp (19) als Startläuferin mit Atcho-Jaquier, Kora und Frey am vergangenen Wochenende dazu beigetragen, mit 42,91 Sekunden eine Zeit zu realisieren, die in diesem Jahr bisher erst von fünf zusammengewürfelten US-Quartetts unterboten wurde.

Die Vorläufe auf den Bahamas finden in der Nacht auf Sonntag (MEZ), die Finalläufe in der Nacht auf Montag statt. 

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