Jamaika-Hammer für den Schweizer Läufer
Dominic Lobalu nimmt an spektakulärer Grand-Slam-Serie teil

Die Katze ist aus dem Sack: Dominic Lobalu (26) ist der erste Schweizer Leichtathlet, der an der neuen Wettkampfserie von Sprintlegende Michael Johnson teilnimmt. Ende März gehts nach Übersee.
Publiziert: 08:56 Uhr
|
Aktualisiert: 11:36 Uhr
1/7
Angenommen: Dominic Lobalu hat die Zusage als sogenannter Herausforderer in der neuen Meeting-Serie erhalten.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Neue Leichtathletikserie startet mit Schweizer Beteiligung
  • Läufer Dominic Lobalu vertritt Schweiz beim Auftakt in Jamaika
  • Vieles ist neu bei der US-geprägten Grand-Slam-Serie
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
RMS_Portrait_AUTOR_465.JPG
Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Die Amerikaner rühren mit grosser Kelle an. «Grand Slam Track» nennen sie die neue Wettkampfserie in der Leichtathletik, die dieses Jahr ihre Premiere feiert. Gründer ist Michael Johnson (57), der vierfache Olympiasieger und ehemalige Weltrekordhalter über 200 Meter und 400 Meter. Man kennts aus dem Tennis: Über die Saison verteilt sollen vier Grossereignisse steigen.

Wie gross die dreitägigen Anlässe in Übersee tatsächlich werden, ist aktuell noch schwierig abzuschätzen. Klar ist: Die neue Wettkampfserie hat schon diverse Stars unter Vertrag genommen und fordert mit einem neuen Format und viel Geld die etablierte Diamond League heraus. Lange war höchst fraglich, ob die Schweiz im Premierenjahr im US-lastigen Zirkus vertreten sein wird. Die Startplätze sind stark limitiert. Nun ist die Katze aus dem Sack: Weltklasseläufer Dominic Lobalu (26) ist beim Auftakt-Slam dabei!

100’000 Dollar für den Sieger

Los gehts Anfang April auf Jamaika, der Heimat von Sprintikone Usain Bolt (38). Im Nationalstadion in der Hauptstadt Kingston, in dem Bolt so oft aufgelaufen ist, wird Lobalu als einer von acht Toplangstreckenläufern am Start stehen. Am 4. April gehts über 5000 Meter los, am 6. April folgt das Rennen über 3000 Meter. Die Läufer müssen an beiden teilnehmen.

Neu am Format ist: Die beiden Rennergebnisse werden kombiniert. Und dann gibts nach dem Wochenende viel Preisgeld. Der Beste der acht erhält 100’000 Dollar (90'000 Franken). Der zweitbeste die Hälfte, der Achte immer noch 9000 Franken. Zum Vergleich: Die Diamond League hat auf diese Saison hin das Preisgeld erhöht. 27’000 bis 45’000 Franken gibts für den Sieger pro Disziplin und Meeting, zwischen 54’000 und 90’000 Franken beim Final, der dieses Jahr bei Weltklasse Zürich im Letzigrund stattfindet.

Die neue Grand-Slam-Serie bekommt auch Kritik. Zum Beispiel die, dass nur Sprint- und Laufdisziplinen dazugehören und technische Disziplinen wie Stabhochsprung oder Weitsprung, die traditionell Teil der Leichtathletik sind, aussen vor bleiben.

Lobalu startet zu weiterem hochkarätigen Rennen in Übersee

Pro Rennkombination (im Fall von Lobalu 3000 Meter und 5000 Meter) sind jeweils vier Stars über alle vier Meetings verpflichtet (zusätzlich Miami, Philadelphia und Los Angeles). Lobalu ist der sogenannte Challenger, der diese in Kingston herausfordert. Tempomacher gibt es dabei keine, im Gegensatz zur Diamond League.

Ein Gegner von Lobalu ist Grant Fisher (27). Der Amerikaner hat erst gerade die Hallen-Weltrekorde über 5000 Meter (12:44,09) und 3000 Meter (7:22,91) nach unten geschraubt. Superstar Jakob Ingebrigtsen (24, Nor) jedoch hat der neuen Meeting-Serie offenbar einen Korb gegeben. Superstars sind dafür in anderen Disziplinen dabei. Sydney McLaughlin-Levrone (25, USA), die vierfache Olympiasiegerin, ist über die Kombi 400 Meter Hürden/400 Meter flach gemeldet.

Lobalu, der einstige Flüchtling aus dem Südsudan, ist in der Region St. Gallen heimisch geworden und darf seit letztem Jahr als Lauf-Schweizer starten. Der frischgebackene Schweizer Meister über 1500 Meter hätte die Limite für die Hallen-EM in Holland (6. bis 9. März) geknackt, tritt dort aber nicht an, weil er nach Übersee geht. Er startet am 29. März in Kalifornien über 10’000 Meter in San Juan Capistrano, wo ein schnelles Rennen erwartet wird. Und dann folgt Teil zwei der Übersee-Reise: eben das Highlight in Jamaika.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?