Jake Wightman (28) läuft an der Leichtathletik-WM in Eugene (USA) zu seinem bisher grössten Triumph. Der Brite gewinnt über 1500 Meter sensationell Gold.
Seine Familie fiebert nicht nur im Stadion mit, sein Vater Geoff kommentiert das Rennen sogar. Der frühere Marathonläufer ist bei den Wettkämpfen als Stadionsprecher im Einsatz – und wie es der Zufall will, genau beim Karriere-Highlight seines Sohnes.
«Das ist mein Sohn. Und er ist Weltmeister!», schreit Geoff Wightman, der den 28-Jährigen trainiert, ins Mikrofon, als dieser die Ziellinie überquert. Papa Wightman kann es kaum fassen, muss sich kurz auf dem Speaker-Tisch erholen. Mutter Susan (61, ehemalige Langstreckenläuferin) springt voller Freude die Tribüne hoch.
39-jährige Durststrecke beendet
Mit einer Zeit von 3:39,23 Minuten schlägt der Mittelstreckenläufer den norwegischen Top-Favoriten Jakob Ingebrigtsen (21) um 24 Hundertstelsekunden. Nach seinem Sensationslauf freut sich der 28-Jährige über seinen Exploit und auch für seinen Vater: «Dass er Teil meines Weges bis zu diesem Punkt und sogar Teil des Rennens selbst war, ist so einzigartig. Ich habe mit ihm gesprochen und er ist sehr glücklich. Ich bin froh, dass er ein paar Emotionen gezeigt hat.»
Wightman ist erst der zweite Brite, der sich über 1500 Meter zum Weltmeister kürt. 1983 lief Steve Cram (61) in Helsinki, wo die Disziplin ihre Premiere feierte, zu Gold. Zwei Jahre später war der Doppel-Olympiasieger der erste Athlet, der die Distanz unter 3:30 Minuten absolvierte.
Wightmans grösster Erfolg war bislang die EM-Bronzemedaille 2018 in Berlin. Dass es nun endlich wieder goldenes Edelmetall für das Vereinigte Königreich gibt, freut wohl sämtliche britische Leichtathletik-Fans – allen voran Geoff Wightman. (che)