Nach der WM jetzt EM-Quali
Für Handball-Nati folgt nach Kür die eiskalte Pflicht

Minus 10 Grad und der Druck der Bestätigung. Die Nati muss sich heute in Finnland beweisen – und vertraut dabei auf den Teamspirit.
Publiziert: 11.03.2021 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.03.2021 um 19:27 Uhr
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An der WM jubelte die Nati unter anderem über den Erfolg gegen Island.
Foto: freshfocus
Stefan Meier

Die Kür hat die Schweizer Sportfans in ihren Bann gezogen. An der WM in Ägypten kam die Nati im Januar als Nachzügler ins Turnier, begeisterte dann mit drei Siegen und zeigte sich auf Augenhöhe mit drei Top-Nationen. Ein Traum!

«Auch in den Tagen danach war ich noch richtig im WM-Hoch», sagt Nati-Coach Michael Suter. «Diese Spiele waren am Morgen das Erste, woran man dachte, und das Letzte, wenn man abends ins Bett ging. Das ging auch den Spielern so.»

Mittlerweile ist diese Kür, so berauschend sie auch war, vorbei. Der eiskalte Alltag hat Einzug gehalten, und mit ihm kommt eine Pflichtaufgabe. Gestern ist die Nati in Finnland gelandet bei minus 10 Grad. Heute (17 Uhr live, SRF 2) tritt die Nati in Finnland an, am Sonntag dann in Schaffhausen.

Schweiz als klarer Favorit

Die Schweizer sind haushoher Favorit, nach den Leistungen in Kairo erst recht. Zwei Siege sind Pflicht, ansonsten heisst es dann bei der EM in Ungarn und der Slowakei wieder zuschauen, anstatt für Begeisterung zu sorgen.

«Diese Mannschaft hat an der WM neue Standards gesetzt in diversen Bereichen», sagt Suter. «Die Erwartungshaltung ist natürlich höher, wir sind in der klaren Favoritenrolle. Aber diese sportliche Konstanz müssen wir jetzt beweisen.»

Teamspirit macht den Erfolg aus

Das Team geht mit breiter Brust in die Partie. «Es wäre komisch, wenn dieses Turnier nichts ausgelöst hätte. Das muss einem Selbstvertrauen geben. Aber das ist ein fragiles Gut im Spitzensport», warnt Suter. Es heisse nicht, dass jetzt alles funktioniere. «Aber wir wissen jetzt, dass wir auf Top-Level mitspielen können.»

Und noch etwas habe man von der WM mitgenommen, die vielleicht grösste Stärke in diesen sechs Spielen. «Das Team hat dort einen unglaublichen Spirit gezeigt. Das war so gut wie noch nie in diesem Bereich», meint Suter. Es sei eine echte Einheit. «Jeder hat Freude, dabei zu sein. Luka Maros ist jetzt zum Beispiel zurück. Und er freut sich wie ein kleines Kind.»

Maros nach Corona zurück

Der Rückraumspieler der Kadetten, der dort gerade um zwei Jahre verlängert hat, fehlte an der WM noch wegen Corona. «Aber es ist wirklich, wie wenn ich nie weg gewesen wäre. Der Teamgeist ist extrem cool», sagt der 26-Jährige. «Es sind einfach alles Typen, die gut zusammenpassen. Und die zu einem grossen Teil schon seit Jahren zusammenspielen. Schon in den Juniorenteams. Da muss auch nicht künstlich etwas gemacht werden für die Stimmung.»

Jetzt gilt es einfach, die gute Stimmung auch wieder auf den Platz zu bringen. «Wir sind zwar auf dem Papier stärker. Aber wir haben noch etwas gutzumachen in der EM-Quali. Nach den zwei Niederlagen brauchen wir die Punkte.»

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