Zoff um die Captain-Binde
Kassiert Xhaka wegen Bändeli Gelb-Rot?

«One Love» sät Zwist. Xhakas Captain-Binde sorgt in Katar für Wirbel. Die Fifa verbietet sie, die Schweiz und andere Nationen wollen an ihr festhalten. Was für Sanktionen gibts?
Publiziert: 20.11.2022 um 17:46 Uhr
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Aktualisiert: 21.11.2022 um 08:48 Uhr
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Der Fifa ein Dorn im Auge: Xhakas Captain-Binde mit dem Slogan «One-Love».
Foto: TOTO MARTI
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Sie hätten eine friedliche Botschaft an der WM in Katar werden sollen und werden jetzt zum ganz grossen Politikum. Es kommt zum Zoff um die Captain-Bändelis mit dem «One Love»-Slogan, mit welcher auch Granit Xhaka auflaufen will.

Die Nati und andere europäische WM-Teilnehmer wollten mit einer «One Love»-Captain-Binde spielen und damit ein Zeichen setzen für universelle Liebe und gegenseitigen Respekt aller Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft, Religion, politischen Gesinnung oder sexuellen Orientierung.

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Doch der Fifa ist das Bändeli anscheinend ein Dorn im Auge. Sie hat etwas gegen diese Solidaritätsaktion dieser Nationen. Deshalb hat sie kurz vor Kick-Off als Alternative eine eigene Bändeli-Aktion mit verschiedenen Slogans aus dem Boden gestampft. Damit nicht genug: Die Fifa hat auch Konsequenzen angedroht, sollte die Binde mit dem «One Love»-Slogan von den Captains dennoch getragen werden.

Geldbusse oder saftigere Strafen?

Die Fifa argumentiert damit, dass politische Botschaften jeglicher Art auf der Kleidung verboten sei. Frankreichs Captain Hugo Lloris wird die umstrittene Binde aus persönlichen Gründen nicht tragen.

Und was macht die Nati? Beim SFV vertritt man die Meinung, dass dieses Symbol ein Zeichen für Toleranz und Respekt und so alles andere als eine politische Botschaft sei. «Stand jetzt, beabsichtigen wir, an der Captain-Binde festzuhalten», sagt Mediendirektor Adrian Arnold zu Blick. «Sie entspricht genau den Werten, für welche wir auf und neben dem Platz einstehen: Respekt, Toleranz und Solidarität.»

«Stand jetzt» wohl deshalb, weil die Fifa auch kurz vor WM-Kick-Off noch nicht mitteilen konnte, wie sie diesen «Regelverstoss» sanktionieren will. Drohen für die friedliche Botschaft Geldbussen? Oder könnte es auch saftigere Strafen absetzen?

Durchaus möglich. Fällt das Captain-Bändeli nämlich unter das Ausrüstungs-Reglement, würde Granit Xhaka bereits vor dem Anpfiff gegen Kamerun eine Gelbe Karte kassieren. Trägt er es gegen Brasilien erneut, wäre er gesperrt.

Wie weit geht die Fifa beim Bändeli-Zoff?

Auf Spekulationen übers mögliche Strafmass will Arnold nicht eingehen. «Wir warten nun, was die Fifa kommunizieren wird», sagt er.

Laut Blick-Informationen prüft man beim SFV jedoch bereits die diversen Szenarien. Klar scheint, dass man finanzielle Konsequenzen beim SFV in Kauf nehmen würde, um für die friedliche Botschaft für Toleranz einzustehen. Bei härteren Sanktionen geht man wohl nochmals über die Bücher. Die Frage ist: Wie weit geht die Fifa im Bändeli-Zoff?

Das Bändeli trug Xhaka übrigens bereits im letzten Test gegen Ghana und den letzten beiden Partien in der Nations League. Da wurde das Signal für mehr Toleranz noch toleriert.

Auch Holland, Wales, England, Dänemark und Deutschland wollen – Stand jetzt – an den «One Love»-Captain-Binden festhalten.

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