Wie weit kommt die Nati?
«Die Gruppenphase überstehen wir auf Platz 2 hinter Brasilien. Ich denke aber, dass dann in den Achtelfinals gegen Ghana Schluss ist. Natürlich hoffe ich, dass mein Tipp falsch ist.»
Ex-Natispieler Toni Esposito (49) arbeitet seit Jahren als Experte für RSI.
Welcher der PSG-Stars wird WM-Superstar – Messi, Neymar oder Mbappé?
«Ich gehe immer die Männer von PSG schauen, wann immer ich Zeit habe. Wenn man solchen Ausnahmespielern zuschauen kann, muss man die Gelegenheit nutzen. Ich bin mir sicher, dass der grosse WM-Star einer dieser drei wird. Ich kann mich aber nicht wirklich festlegen, wer. Alle drei sind überragend. Wenn ich mich entscheiden muss? Sicher wäre es für Messi cool, wenn Argentinien den Titel holen würde. Dieser Titel fehlt ihm noch in der Karriere, ich würde es ihm sehr gönnen.»
Nati-Star Ramona Bachmann (31) stürmt für Paris St-Germain wie Messi, Neymar und Mbappé, in Schweden wurde sie «Messi der Frauen» genannt.
Wer wird die grosse WM-Überraschung?
«Dänemark. Da sind einerseits die Resultate: Halbfinaleinzug an der EM vor einem Jahr, die souveräne WM-Qualifikation und die zwei Siege in der Nations League gegen Frankreich. Andererseits sind die Dänen eine richtige Turniermannschaft mit einer tollen Mentalität und sensationellen Fans.»
André Breitenreiter (49) weiss, wie man eine Welle reitet: Er führte den FCZ letzte Saison als grosser Aussenseiter zum Meistertitel.
Besiegt Frankreich den Weltmeister-Fluch?
«Italien, Spanien, Deutschland, die letzten drei Weltmeister sind alle in der darauffolgenden WM schon in der Gruppenphase raus. Stellen Sie sich vor, wenn es nun in Katar Frankreich erwischen sollte! Das wäre eine Riesenkatastrophe für die erfolgsverwöhnte ‹Grande Nation›. Aber die Franzosen fliegen nicht raus, dafür haben sie zu viel Qualität, obwohl Benzema und Giroud noch angeschlagen sind. Also: Frankreich besiegt den Weltmeister-Fluch, wird aber nicht mehr Weltmeister.»
Trainer-Legende Gilbert Gress (80) spielte einst auch für die französische Nationalmannschaft.
Wer wird Weltmeister?
«Ich denke, der Titel geht hier in Katar über Brasilien. Supertalentiert waren die Brasilianer schon immer, aber nun ist die Spielergeneration um Neymar im besten Alter. Die Brasilianer sind in jeder Linie stark. Sie sind die grossen Favoriten …»
Johan Djourou (35) nahm mit der Schweiz an drei WM-Endrunden teil und ist jetzt Experte bei TSR.
Wer wird Torschützenkönig?
«Wie schon 2018 holt sich Harry Kane diesen Titel. Er ist mit 29 im besten Fussballer-Alter, spielt bisher eine starke Saison bei Tottenham und ist im Flow. Zudem denke ich, dass die Engländer weit kommen werden, ich zähle sie zu den Titelkandidaten.»
FCZ-Trainerin und bald auch Nati-Trainerin Inka Grings (44) weiss, wie man Tore schiesst: Sie war 6-mal Bundesliga-, 2-mal EM- und Champions-League-Topskorerin.
Schaffts ein afrikanisches Land in die K.-o.-Phase?
«Nein. Leider wird einmal mehr kein afrikanisches Team die Gruppenphase überstehen. Kamerun stellt für mich das stärkste Team, hat aber mit Brasilien, der Schweiz und Serbien eine Hammergruppe gekriegt. Ghana und Marokko haben die besten Chancen, packen es aber auch nicht.»
Otto Pfister (84) kennt die afrikanischen Teams wie kaum ein Zweiter, hat er doch fast jedes schon trainiert.
Und was reissen die Deutschen?
«Wundertüte. Da ist alles drin, von Gruppen-Aus bis Titel. Vorne sind die Deutschen stark, in der Defensive hatten sie zuletzt grosse Probleme. Ich tippe auf ein knappes Viertelfinal-Aus im Elfmeterschiessen.»
Markus Babbel (50) ist «Blick Kick»-Experte und 51-facher deutscher Nationalspieler und Europameister 1996.