Einen Tag vor dem WM-Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador sorgt Gianni Infantino für einen weiteren Tiefpunkt vor dem Turnier. Der Fifa-Präsident redet sich in Doha in Rage und sorgt mit vielen seiner Aussagen für totales Unverständnis. Medien aus aller Welt reagieren auf den skurrilen Auftritt.
Die deutsche «Bild» titelt «eine Stunde voller Peinlichkeiten» und nennt die Pressekonferenz eine «Propaganda-Show». Ausserdem berichtet ein anwesender Reporter des deutschen Boulevardblatts von vielen unangenehmen und peinlichen Momenten in Doha.
«Ein-Mann-Show»
Die «Frankfurter Allgemeine» schreibt von der bizarren «Ein-Mann-Show des Gianni Infantino», während der «Kicker» von «Infantinos Foulspiel» schreibt. Laut dem Fussball-Magazin habe der Schweizer eine grosse Chance auf eine Entschuldigung verpasst und sich zu sehr selbst inszeniert. Die englische «Sun» bildet mit dem Namen des Präsidenten ein Wortspiel und titelt von der «infantilen Hetzrede».
Mustafa Qadri, Chef der internationalen Menschenrechtsorganisation «Equidem», zeigt sich in einem Statement wütend: «Infantinos Rede ist eine Beleidigung gegenüber Tausenden Arbeitern und Arbeiterinnen, die diese WM überhaupt möglich gemacht haben und teilweise mit ihrem Tod bezahlen mussten.» Damit spricht er Infantinos Aussage an, dass er sich heute auch wie ein Gastarbeiter fühle.
Respektlose und beleidigende Aussagen
Die englische Sky-Sports-Moderatorin Melissa Reddy nennt die Aussagen des Fifa-Präsidenten «irreführend, respektlos und beleidigend». Ausserdem meint Reddy, die momentan selbst in Katar vor Ort ist, sie denke, dass dies die Weltmeisterschaft werde, die wirklich unterstreiche, wie schmutzig das Spiel sei. Der Fussballchef der englischen «Times», Henry Winter, meint auf Twitter, Infantino lebe in einer Blase, verwandle sich in Blatter und blamiere sich und das Spiel.
Die wohl irrste Pressekonferenz Infantinos lässt an diesem Samstag Twitter regelrecht explodieren. So äussern sich Millionen User aus der ganzen Welt auf der Plattform über die Aussagen des Fifa-Präsidenten. Das Urteil bleibt stets gleich: vernichtend. (bjl)