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Belgien
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Beendet
1:0
Kanada
Kanada
Batshuayi 44'

Abseits statt Penalty
Underdog Kanada im Pech nach krassem Fehlentscheid

Nach 36-jährigem Warten beeindruckt Kanada bei der WM-Rückkehr gegen Belgien. Nur drei Sachen passen nicht: Das Resultat (0:1-Niederlage), ein verschossener und ein nicht gegebener Penalty.
Publiziert: 23.11.2022 um 22:10 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2022 um 22:46 Uhr
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Foul! Obwohl Vertonghen dem Kanadier Buchanan auf den Fuss tritt, gibts keinen Penalty (13.).
Foto: keystone-sda.ch
Simon Strimer

Das Spiel

Verkehrte Welt in Ar-Rayyan, dem Vorort von Doha. Aussenseiter Kanada spielt Belgien an die Wand. Die Ahornblätter, erstmals nach 13'316 Tagen wieder auf der grossen Bühne, ärgern den WM-Dritten von 2018 bis zum Schlusspfiff. Allerdings erfolglos.

Kanada holt bis zur 13. Minute zwei Penaltys heraus – eigentlich, denn nur den ersten dürfen die Nordamerikaner schiessen. Davies scheitert an Courtois (10.). Bitter: Der Bayern-Star hätte das erste Tor in der WM-Geschichte seines Landes erzielt. Noch bitterer ist die zweite Szene: Die Entscheidung, Abseits zu pfeifen, ist ein krasser Fehlentscheid (siehe: Das gab zu reden).

Trotz der zwei Penalty-Dämpfer wirbeln die Nordamerikaner unbeirrt weiter. Auch nach der kalten Dusche von Belgien durch das Tor von Batshuayi (44.) lassen sie sich nicht einschüchtern. Kurz vor Schluss trägt auch FCB-Flügel Liam Millar (ab 81.) zur Aufholjagd bei.

Doch die Belohnung und der erste WM-Punkt für Kanada bleibt aus. In Erinnerung bleibt ein mutiger Auftritt und eine Abschluss-Bilanz von 14:4 zugunsten des Underdogs.

Belgien kommt mit einem blauen Auge davon und mit der Erkenntnis, dass ihr verletzter WM-Rekordschütze Lukaku an allen Ecken und Enden fehlt. Ab dem dritten Spiel ist der bullige Stürmer voraussichtlich wieder mit von der Partie.

Die Tore

1:0, 44. Minute, Batshuayi | Das geht zu einfach aus kanadischer Sicht: Ein langer Ball von Alderweireld aus der Innenverteidigung heraus reicht, um Stürmer Batshuayi alleine vors Tor zu schicken. Der Lukaku-Ersatz bleibt cool.

Das gab zu reden

Drei Minuten nach dem verschossenen Penalty müsste Kanada gleich nochmals einen kriegen (13.). Vertonghen tritt dem wirbligen Buchanan auf den Fuss. Doch der Linienrichter hebt die Fahne, Schiri Sikazwe pfeift Abseits. Ein Fehlentscheid! Denn der Ball kam gar nicht von einem Kanadier, sondern per Rückpass von Belgien-Captain Eden Hazard.

SRF-Schiedsrichterexperte Sascha Amhof bestätigt: «Der VAR hätte eingreifen müssen, für mich war das ein Penalty.» Der sambische Schiri fällt nicht zum ersten Mal auf: Im Januar beim Afrika-Cup pfiff Sikazwe ein Spiel zweimal zu früh ab – zuerst fünf Minuten vor Ablauf der Spielzeit und dann 15 Sekunden vor Schluss.

Das gab zu reden II

Wie erwartet knickt auch Belgien vor der Fifa ein. Die «Roten Teufel» gehörten wie die Schweiz zu den sieben Nationen, die mit der «One Love»-Captainbinde ein Zeichen setzen wollten und zurückgepfiffen wurden. So läuft Captain Eden Hazard mit einer Version der Fifa auf mit dem Statement: «Fussball vereint die Welt.» Beim Teamfoto verzichten die Belgier im Gegensatz zu den Deutschen auf eine Protest-Geste.

Der Beste

Tajon Buchanan (Kanada). Das 23-jährige Juwel vom FC Brügge sprüht vor Energie, wirbelt die gestandene belgische Abwehr Mal für Mal durcheinander. Er holt die beiden Penaltys heraus, wobei es den zweiten (13.) aufgrund des Fehlentscheids nicht gibt. Ausgepumpt klatscht er in der 81. Minute mit FCB-Flügel Millar ab.

Der Schlechteste

Yannick Carrasco (Belgien). Der Stürmer von Top-Klub Atletico Madrid verursacht per Handspiel den Penalty für Kanada, den Davies verschiesst. Bereits zur Halbzeit ist das Spiel zu Ende für den 29-Jährigen, er wird ausgewechselt.

So gehts weiter

In der Gruppe F gehts am Sonntag weiter mit den Partien Belgien – Marokko (14 Uhr) und Kroatien – Kanada (17 Uhr).

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