«Alle Spieler sind wieder an Bord»
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Yakin vor Match gegen Portugal:«Alle Spieler sind wieder an Bord»

Schweizer haben einen CR7-Fluch
Nati-Stars können Ronaldo in WM-Rente schicken

Es ist eine historische Chance! Die Nati kann gegen Portugal erstmals seit 1954 einen WM-Viertelfinal erreichen. Dabei können die Spieler ihr Vorbild Cristiano Ronaldo in WM-Rente schicken, wenn sie einen Fluch besiegen. Die verrückten Storys dahinter.
Publiziert: 05.12.2022 um 23:56 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2022 um 08:46 Uhr
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Am Dienstag können die Nati-Stars ihr grosses Vorbild Cristiano Ronaldo (r.) in WM-Rente schicken.
Foto: TOTO MARTI

Knapp 90'000 Fans sitzen am Dienstagabend im Lusail-Stadion von Doha, wenn die Nati im WM-Achtelfinal auf Portugal trifft. Viele kommen, um Cristiano Ronaldo (37) auf seiner letzten grossen Mission zu sehen. Der WM-Titel ist die einzige Trophäe, die dem Superstar noch fehlt.

500 Millionen Follower hat er auf Instagram, seit knapp 20 Jahren ist er das grosse Idol von Millionen von Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt. Er war es auch für viele unserer Nati-Stars, die ihn heute in WM-Rente schicken können.

Seferovic hatte Ronaldo-Poster im Kinderzimmer

Im Jahr 2009, als sich die Schweizer Nati sensationell den U17-Weltmeister-Titel sichert, öffnen die Eltern des damals 17-jährigen Haris Seferovic für Blick die Tür zu dessen Kinderzimmer in Sursee. An der Wand hängt ein Poster seines grossen Idols im Shirt von Manchester United. Mami und Papi Seferovic zeigen auch einen Brief, den Seferovic mit 14 an den Schweizerischen Fussballverband geschrieben hat. Darin gibt er ein Versprechen: «Ich will Profifussballer werden. Indem ich an mir arbeite. In jedem Training und Spiel mein Bestes gebe und fair spiele. Und immer am Boden bleibe. Ich nehme keine Drogen, Alkohol und rauche nicht.» Als Illustration hat Teenager Seferovic Ronaldos Panini-Bild von der EM 2004 dazu geklebt.

Xhaka: «Wurde oft gefragt, ob ich sein Bruder sei ...»

Als Blick im Oktober 2009 erstmals den heutigen Nati-Captain Granit Xhaka trifft, nennt er Cristiano Ronaldo sein grosses Vorbild. «Es gefällt mir einfach, wie der mit dem Ball umgeht.» 2010 schreibt Blick über das FCB-Supertalent: «Zumindest optisch kommt Xhaka seinem Vorbild schon ziemlich nahe. Um zu erahnen, wem Granit nacheifert, muss man kein Prophet sein. Brilli am Ohr, Gel-Frisur – leicht gebräunter Teint.» Teenager Xhaka verrät: «Ich wurde schon oft auf meine Ähnlichkeit mit Ronaldo angesprochen und gefragt, ob ich sein Bruder sei. Fussballerisch ist er mein Vorbild, als Mensch aber nicht.»

Ronaldo hat nicht nur unsere Generation der U17-Weltmeister wie Seferovic, Xhaka, Ricardo Rodriguez geprägt, die mittlerweile alle 30 sind. Auch die jungen Wilden wie Noah Okafor (22) und Ruben Vargas (24) eifern dem fünffachen Weltfussballer nach. Okafor sagt: «Er hat einen tollen Spielstil, eine krasse Ausstrahlung und Einstellung zum Spiel. Wenn man den Fussball so lebt und noch etwas Talent mitbringt, wird man erfolgreich sein.» Und Vargas habe sich als Bub x-fach Youtube-Videos von Ronaldo angeschaut, sagt er. «Als ich klein war, war mein Vorbild Cristiano Ronaldo, der ist ein Kopfballungeheuer.»

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Elvedi: «Ronaldo war als Panini-Bildli bei mir immer sehr beliebt»

Auch Verteidiger Nico Elvedi (26) bewunderte Ronaldo. «Als ich Panini-Bildli gesammelt habe, war Ronaldo immer sehr beliebt bei mir – ein aussergewöhnlicher Spieler.» Und auch beim jungen Christian Fassnacht und beim jungen Manuel Akanji ist der Portugiese hoch im Kurs gestanden.

Am Dienstag haben sie die einmalige Chance, ihr Jugend-Idol in WM-Rente zu schicken. Denn Katar ist seine fünfte (!) und letzte WM. In Portugal ist der National-Held nicht mehr unumstritten. Seine Leistungen sind bisher wenig berauschend. «Würde Portugal ohne Ronaldo spielen, könnte dies für die Nati schwieriger werden», sagt Hakan Yakin. Der Bruder von Nati-Trainer Murat begründet: «Spielt er, konzentriert sich alles auf ihn. Ohne ihn sind die Portugiesen unberechenbarer.»

Bricht die Nati den Ronaldo-Fluch?

Die Statistik in diesem Jahrhundert sagt was anderes: Zwar gewann die Nati drei der sechs Spiele gegen Portugal seit 2008, doch in keiner dieser Spiele ist Ronaldo auf dem Platz gestanden. Die drei Partien gegen Portugal mit Ronaldo gingen allesamt verloren. Torverhältnis: 1:9. Fünf Treffer steuerte «CR7» himself bei.

Und auch auf Klub-Ebene machten die Schweizer die eine oder andere negative Erfahrung. Zum Beispiel Fabian Schär. Zwar ging er einst mit La Coruña in Madrid 1:0 in Führung – 1:7 stands dann aber am Schluss. Zwei Tore durch Ronaldo, der nach einem Zusammenprall mit Schär gar blutete – Schramme am Kopf.

Besiegt die Nati heute den Ronaldo-Fluch und qualifiziert sich für den Viertelfinal, werden Millionen von CR7-Fans weinen. Nicht zuletzt Ronaldo selbst. Es wäre das letzte WM-Spiel für das frühere grosse Vorbild unserer Nati-Stars. Seferovic, Xhaka & Co. hätten nichts dagegen.

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