«Die WM verbessert die Arbeitsbedingungen in Katar»
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Hoeness im Doppelpass:«Die WM verbessert die Arbeitsbedingungen in Katar»

Er verteidigt die Katar-WM
Uli Hoeness’ unfassbarer Wut-Anruf im TV

Er hat es wieder getan: Uli Hoeness (70), Ehrenpräsident des FC Bayern München, schnappt sich am Sonntagmorgen das Telefon und ruft in der TV-Sendung «Doppelpass» an. Ihn nervt die Kritik an der WM in Katar.
Publiziert: 26.09.2022 um 08:44 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2022 um 09:41 Uhr
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Andreas Rettig (r.), Mario Basler (M.) und Doppelpass-Moderator Florian König (l.) hören dem via Telefon zugeschalteten Uli Hoeness zu.
Foto: Screenshot Sport1

Und plötzlich lupfts Uli Hoeness den Hut. Der ehemalige Bayern-Boss und heutige Aufsichtsrat schaut sich am Sonntagmorgen die Sendung «Doppelpass» auf Sport1 an, greift zum Telefon und schaltet sich in die Sendung ein. Er ist gar nicht einverstanden, wie in der Sendung das Thema WM in Katar diskutiert wird.

«Rettig, König der Scheinheiligen»

Hoeness verteidigt die umstrittene Vergabe der WM an den Wüstenstaat: «Den Arbeitern in Katar geht es durch die WM besser und nicht schlechter. Das sollte man endlich mal akzeptieren und nicht ständig auf die Leute draufhauen.»

Dann wendet er sich direkt an Studiogast und Fussball-Funktionär Andreas Rettig (59). Hoeness: «Ich möchte Andreas Rettig, den König der Scheinheiligen, fragen, ob er im Winter auch nicht mehr so warm duscht oder sich über das Gas, das demnächst aus Katar kommt, Gedanken gemacht hat. Dieses ewige Sticheln von Herrn Rettig.»

«Hoeness, als Botschafter von Katar»

Hoeness poltert weiter: «Eines ist sicher: Die WM, das Engagement des FC Bayern und andere Sportaktivitäten in der Golf-Region werden dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen für die Menschen dort besser werden. Ich habe noch nie etwas über Dubai, Kuwait etc. gehört. Es wird nur über Katar gesprochen. Das einzige Land, in dem es wirklich besser wird, weil diese Diskussion stattfindet, ist Katar.»

Rettig kontert: «Es überrascht mich nicht, dass Sie so argumentieren, Herr Hoeness, als Botschafter von Katar. Ich meine, Sie sind seit Jahren verbunden mit dem Hause. Ich empfehle Ihnen dringend, sich erklären zu lassen, wie die Umstände in diesem Land sind, wie dort gearbeitet wird.»

Basler: «Haben ihn verprügelt und eingesperrt»

Umstände, die auch Ex-Bayern- und DFB-Star Mario Basler (53) nicht fremd sind. Dieser spielte in der Saison 2003/04 zum Karriereende in Katar beim Klub Al-Rayyan. Basler erzählt eine Anekdote: «Da ist null Prozent Kriminalität gewesen – denn wenn irgendwas ist, wirst du eingesperrt. In einem Einkaufszentrum wollte ein schwedischer Trainer einer katarischen Frau eine Telefonnummer geben. Die hat einmal geschrien, dann kamen sie aus allen Ecken heraus mit der Polizei. Die haben den in dem Kaufhaus verprügelt. Und dann wurde er eingesperrt.»

Auf die Frage an seinen Manager, was denn hier passiere, kam als Antwort: «Der kriegt jetzt drei Tage schön Prügel im Gefängnis und dann schicken sie ihn nach Hause.»

Hoeness erklärt seinen Auftritt tags darauf in der «Bild»: «Diese Diskussion ist doch genau das, was wir brauchen. Dank des Fussballs ist der Fokus auf Katar gerichtet, das bringt Veränderungen. Ich habe dort selbst vernünftige Gespräche mit Verantwortlichen geführt. Mir geht es darum, dass wir vor unserer eigenen Haustür kehren sollten, statt scheinheilige Diskussionen zu führen.» (wst)

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