Sie tanzen und tanzen und tanzen. Samba hier, Samba da. Egal ob mit Ball am Fuss oder ohne. Vor einem Tor oder danach. Die Brasilianer stehen leichtfüssig im WM-Viertelfinal. Südkorea haben sie am Montagabend tanzend an die Wand gespielt. Und jedes Tor auch dementsprechend gefeiert.
Zu viel Getanze – meint Irlands Legende Roy Keane (51). «Ich finde das respektlos», sagt der heutige Experte im britischen ITV-Studio.
Nach Brasiliens fantastischem Tor zum 3:0 durch Richarlison, das einfach nur als Weltklasse zu bezeichnen ist, tanzt sogar Trainer Tite (61) mit. Tites Hüftschwung ist nicht ganz so dynamisch wie jener seiner Spieler. Die Gemüter erhitzte er trotzdem. «Das gefällt mir nicht», so Keane, der als aktiver Fussballer mehr grätschte, als tanzte.
«Die Sprache des Tanzes»
Tite verteidigt sich nach dem Spiel. «Wir haben viele junge Spieler im Kader. Ihre Sprache ist die des Tanzes», sagt jener Mann, der seit 2016 bei Brasilien das Sagen hat. Schon vor dem Spiel habe er sich mit Richarlison zum Tanz verabredet. «Wenn du das machst, dann mache ich mit», habe er seinem Stürmer gesagt.
Er wisse, dass sich manche daran stören könnten. Tite: «Es gibt bösartige Leute, die sagen, dass dies respektlos ist. Deshalb habe ich gesagt, wir müssen es versteckt machen. Ich wollte nicht, dass es falsch interpretiert wird.»
Tite wird übrigens nach dieser WM zurücktreten – und bittet deshalb in den nächsten Tagen zum letzten Tanz. (mam)