Vor einem Monat wurde sie 100 Jahre alt
Pelé schrieb seiner Mutter eine rührende Nachricht

Am Dienstag wird der Sarg von Pelé (†82) am Haus seiner Mutter Celeste vorbeigeführt. Ob diese überhaupt weiss, dass ihr Sohn tot ist, ist unklar.
Publiziert: 01.01.2023 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2023 um 09:10 Uhr
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In der Mitte des Stadions seines ehemaligen Vereins FC Santos wird Pelés Leichnam für eine Totenwache aufgebahrt.
Foto: KEYSTONE/EPA/GUILHERME DIONIZIO
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Mathias GermannReporter Sport

Die Welt verabschiedet sich von Pelé (†82). Am Montagmorgen wird die Leiche des besten Fussballers aller Zeiten vom Albert-Einstein-Spital in São Paulo ins Stadion des FC Santos gebracht, wo der Sarg um 10 Uhr Ortszeit in der Mitte des Spielfelds aufgebahrt wird. Während 24 Stunden besteht die Möglichkeit, sich von Pelé persönlich zu verabschieden. Der folgende Trauerzug am Dienstag führt am Haus seiner Mutter Celeste (100) vorbei, ehe der brasilianische Ausnahme-Fussballer im Memorial Necropole Ecumenica, einem Hochhaus-Friedhof, beigesetzt wird.

So weit, so klar. Dennoch sorgte das Communiqué des FC Santos mit den Informationen zum Ablauf der Beerdigung für Verwunderung. Erstens fragten viele ganz pragmatisch: Pelés Mutter lebt noch? Und zweitens: Wie muss das für eine Mutter sein, wenn der Sarg mit ihrem Sohnemann in einer Prozession am eigenen Haus vorbeiführt?

Die Antwort auf die erste Frage ist einfach: Ja, Celeste Arantes do Nascimento, von Pelé «Dona Celeste» genannt, lebt. Am 20. November, also am Tag des Eröffnungsspiels der WM im Katar, wurde sie 100 Jahr alt. Pelé schrieb auf Instagram eine rührende Nachricht und postete drei gemeinsame Fotos. «Heute feiern wir 100 Jahre von Dona Celeste. Sie hat mir immer den Wert von Liebe und Frieden beigebracht. Ich habe viel mehr als 100 Gründe, um Danke zu sagen, dass ich ihr Kind sein darf. Ich teile diese Bilder mit euch mit viel Freude, um diesen Tag zu feiern. Danke für all die Tage, an denen ich an deiner Seite sein durfte, Mama.»

«Sie lebt in ihrer Welt»

Celeste ist verwitwet. Ihr ehemaliger Ehemann, João Ramos do Nascimento (alle nannten ihn Dondinho), verstarb 1996. Er ruht ebenso in dem von Pelé einst gewählten Familiengrab wie ihr zweiter Sohn Jair, der vor zwei Jahren verstarb. Um den Gesundheitszustand Celestes gab es viele Spekulationen. Zuletzt äusserte sich ihre einzige Tochter, Maria Lúcia Nascimento, auf ESPN, wenig positiv. Die Familie habe mit ihr gesprochen und ihr vom Tod Pelés berichtet. «Ihr geht es gut, aber sie lebt in ihrer Welt. Sie weiss es nicht. Oder doch.»

Die Bindung Celestes mit Pelé war stets gross. In Armut aufgewachsen, hütete und behütete sie Dico. Dico? Genau. So nannte sie ihren Sohn bis zuletzt, so wie der Rest der Familie auch heute noch. Woher der Kosename rührte, ist unklar – offenbar hatte Grossmutter Ambrosina damit begonnen. Im Gegensatz dazu ist klar, wie der Name Pelé entstand. Die Entstehung: Als Kind mochte der kleine Edson den Goalie des lokalen Vereins, wo auch sein Vater spielte – er hiess Bilé. Doch weil Edson den Namen Bilé nicht richtig aussprechen konnte, hänselten ihn seine Kollegen rasch und riefen ihn selbst Pelé. Das machte Edson wütend, irgendwann akzeptierte er ihn.

Edson, Dico oder Pelé. Der Name ist letztlich egal, die ewige Nummer 10 wird so oder so in Erinnerung bleiben.

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