Neuer Job bei YB
Rahmen muss die Quadratur des Kreises gelingen

Fast alles zu gewinnen, reicht bei YB nicht mehr. Wie unter Raphael Wicky, wo zu wenig Spektakel geboten wurde. Nun schickt sich Patrick Rahmen an, die Quadratur des Kreises zu vollenden, findet Blick-Fussballreporter Alain Kunz.
Publiziert: 14.05.2024 um 16:06 Uhr
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Aktualisiert: 14.05.2024 um 17:41 Uhr
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Patrick Rahmen und Raphael Wicky jubeln gemeinsam: Spektakel soll das Plus des Baslers gegenüber dem Oberwalliser sein.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Alain KunzReporter Fussball

Mit dem neuen Trainer Patrick Rahmen geht YB-Oberchef Christoph Spycher das wohl kleinstmögliche Risiko ein. Es ist eine Wahl, so bodenständig und so geerdet wie der für den im Verwaltungsrat für den Sport Verantwortliche selbst. So wie es die Wahl von Raphael Wicky schon gewesen war. Nur dass man die Überschaubarkeit des Glamour- und Showfaktor beim seriösen Oberwalliser unterschätzt hatte.

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Wer hatte nach seiner ersten Saison gedacht, dass Wicky derart in die Bredouille kommen würde – nur weil sein Fussball so wenig spektakulär war, dass dieser letztendlich in der Entlassung mündete? Niemand. Mit Ausnahme des Cups hatte Wicky auch in dieser Spielzeit alle Ziele erreicht.

Meister, Cupsieger, Europa - und Ekstase

Weshalb das Risiko für Rahmen viel grösser ist als für den Klub. Denn dem Basler muss die Quadratur des Kreises gelingen: Meister werden. Cupsieger werden. In die Champions League kommen, nach Möglichkeit. Europäisch überwintern. Und das Stadion in Ekstase versetzen.

Urs Fischer mag seine Gründe gehabt haben, weshalb er nicht zu YB kommen mag. Anders als 2018, als er bereits auf dem Weg nach Bern war, um den Vertrag abzuliefern, als ihn das Angebot von Union Berlin förmlich «ereilte». Aber auch bei YB dürften wegen des biederen Fischer-Fussballs die Zweifel im Jahr 2024 ziemlich gross gewesen sein, ob der Zürcher wirklich der Richtige sei.

Beim FCB als zweitbester Trainer der Moderne entlassen

Doch auch Rahmen muss beweisen, dass er die fast ins Unermessliche gestiegenen Berner Ansprüche erfüllen kann. Und selbst dann – so hat der Fall Wicky gezeigt – kann man scheitern. Wie übrigens auch Rahmen beim FC Basel. Der wies dort den zweithöchsten Punkteschnitt aller Trainer der Neuzeit auf. Nur Urs Fischer war marginal besser. Dennoch wurde er im Februar 2022 in die Wüste geschickt. Er hat die Spielchen also am eigenen Leib erfahren müssen.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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