YB und Bayern München haben mehrere Gemeinsamkeiten: Sie haben in ihren Ligen den meisten Erfolg, das meiste Geld, die besten Spieler – und beide brauchen für die nächste Saison einen neuen Cheftrainer. Dass beide Klubs diesen noch nicht gefunden haben, passt ebenfalls.
Doch nun der Unterschied: Während rund um die YB-Trainersuche bislang wenig bis nichts nach aussen drang, waren in Deutschland die Stammtische gefühlt live dabei, wenn ein Kandidat nach dem anderen angefragt wurde und danach absagte. Nun ist aus der Schweizer (Fussball)-Hauptstadt hingegen doch Konkretes zu vernehmen.
Blick weiss: Die YB-Bosse verhandeln mit Patrick Rahmen. In weit fortgeschrittenem Stadium. Über einen Vertrag bis 2026. Die Unterschrift dürfte noch diese Woche erfolgen – und YB seinen neuen Trainer haben. Einen, der als Spieler von 1991 bis 1992 eine Saison lang bereits das YB-Trikot trug.
Rahmen bringt alle Vorzüge mit
Rahmen zu YB – diese wohl bald besiegelte Eheschliessung ist also auch ein Wiedersehen. Und kann nicht überraschen. Der 55-Jährige hat seit seiner Ankunft im letzten Sommer die Vorarbeit von Sportchef Oliver Kaiser (clevere Transfers!) veredelt und mischt mit Winti die Liga auf. Mit attraktivem Offensivfussball, der seit der Winterpause auch noch erfolgreich ist: Der FCW hat in den verbleibenden vier Runden die Chance, erstmals in der Klubgeschichte in den Europacup einzuziehen.
Und Rahmen passt ins Profil, das verschiedene YB-Exponenten in den letzten Wochen verrieten: Er lässt vorwärts spielen, kann mit Jungen arbeiten, macht Spieler besser und bringt auch die fürs YB-Kader nötigen Französischkenntnisse mit. Und last but not least: Rahmen ist ein exzellenter Kommunikator – nach innen und nach aussen
Mehr zu Patrick Rahmen
All diese Qualitäten vereinte Rahmen auch schon, als er von 2021 bis 2022 acht Monate lang Cheftrainer beim FC Basel war. Dass es in seiner Heimat keine längere Amtszeit wurde, lag an der Ungeduld von Präsident David Degen. Der entliess Rahmen am 19. Februar 2022 - nach einem 3:0-Heimsieg gegen Lausanne-Sport. Trotz Punkteschnitt von 2,11 (Bestwert seit Urs Fischer) und auf Rang 3 liegend. Solche Statistiken nähme man am Rheinknie mittlerweile mit Handkuss...
Winti verliert mal wieder seinen Coach an die Konkurrenz
Degen gestand im Blick-Interview vor einem Jahr, mit der Rahmen-Entlassung einen grossen Fehler gemacht zu haben. Der bevorstehende Wechsel seines Ex-Trainers zu YB dürfte Degen sein Malheur nochmals schmerzhaft vor Augen führen.
Aus Sicht von Rahmens Noch-Arbeitgeber Winterthur ist der Abgang natürlich bitter. Aber auch «Business as usual». 2022 verliess Alex Frei die Schützenwiese direkt nach dem Aufstieg, 2023 erlag Bruno Berner dem Lockruf von GC. Und nun muss sich Sportchef Oliver Kaiser erneut nach einem Chefcoach umsehen. Zu den Kandidaten dürften Rahmens aktueller Assistent Ognjen Zaric und Wil-Trainer Brunello Iacopetta gehören.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |